China kündigt massive Gegenzölle auf US-Waren an

China kündigt massive Gegenzölle auf US-Waren an

Als Reaktion auf die am Mittwoch von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle hat China massive Gegenmaßnahmen angekündigt.

Auf alle importierten Waren mit Ursprung in den Vereinigten Staaten werde ab dem 10. April ein Zollsatz von 34 Prozent erhoben, kündigte das Finanzministerium in Peking am Freitag an. Trump hatte zuvor ebenfalls US-Zölle in Höhe von 34 Prozent auf chinesische Waren angekündigt.

Das Vorgehen der USA sei mit den internationalen Handelsregeln unvereinbar und untergrabe Chinas legitime Rechte und Interessen ernsthaft, hieß es vonseiten des chinesischen Ministeriums zur Begründung der Gegenzölle. Es sei ein typisches "einseitiges Mobbing-Verhalten".

Die chinesischen Maßnahmen lösten weitere Unsicherheit auf den internationalen Märkten aus. So ging es etwa für den Dax in Frankfurt kurz nach der Ankündigung zwischenzeitlich über fünf Prozent nach unten. +++

Kommentar dazu: Protektionismus: Ein Eigentor für die USA?
Die Ankündigung protektionistischer Maßnahmen durch die USA könnte weitreichende Konsequenzen haben – für die Weltwirtschaft, aber vor allem für die USA selbst. Während kurzfristig der heimische Markt geschützt werden soll, zeigen historische Beispiele, dass sich Protektionismus oft als Bumerang erweist.

Die USA riskieren, ihre Rolle als zentraler Wirtschaftsakteur zu schwächen. Andere Länder könnten sich stärker untereinander vernetzen, eigene Handelsabkommen schließen und neue Märkte erschließen. Der globale Handel würde sich neu strukturieren – möglicherweise mit langfristigen Nachteilen für die USA. Besonders problematisch ist die drohende Schwächung des US-Dollars als Leitwährung, wenn vermehrt in Euro oder Yuan gehandelt wird.

Unternehmen könnten sich zudem nach alternativen Produktionsstandorten umsehen. Länder mit attraktiven wirtschaftlichen Bedingungen – etwa Indien oder Vietnam – könnten davon profitieren. Auch technologisch könnten andere Regionen aufholen, wenn die USA Innovationen durch Exportbeschränkungen selbst einschränken.

Für die amerikanischen Verbraucher dürften höhere Preise eine spürbare Folge sein. Steigende Importzölle würden Waren verteuern und die Inflation antreiben. Gleichzeitig könnten US-Unternehmen, die auf internationale Lieferketten angewiesen sind, durch höhere Produktionskosten unter Druck geraten.

Letztlich stehen die USA vor einem wirtschaftlichen Dilemma: Während sie versuchen, den eigenen Markt zu schützen, könnten sie sich global isolieren und wirtschaftlich an Bedeutung verlieren. Die Weltwirtschaft wird sich anpassen – ob mit oder ohne die USA. +++ norbert hettler


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