CDU-Kreistagsfraktion besuchte Staatliches Schulamt

Haupt- und Realschüler bei Abschlussprüfungen deutlich über dem Leistungsdurchschnitt hessischer Schulen  

Fulda. Der Arbeitskreis Schule und Bildung der CDU Kreistagsfraktion informierte sich kürzlich bei einem Besuch im Staatlichen Schulamt Fulda über aktuelle schulpolitische Themen. Amtsleiter Stephan Schmitt sowie Dezernentinnen und Dezernenten der Fachreferate informierten die Vorsitzende des Arbeitskreises, Martina Hering, den schulpolitischen Sprecher a.D. im Hessischen Landtag, Dr. Norbert Herr, MdL Markus Meysner sowie weitere, sachkundige Arbeitskreismitglieder – darunter den Schuldezernenten der Stadt Fulda, Bürgermeister Dag Wehner, über die aktuelle Unterrichtsversorgung, Fachbedarfe und Einstellungsmöglichkeiten an den Schulen in der Stadt und dem Landkreis Fulda.

Das Hessische Kultusministerium halte auch im kommenden Schuljahr an der Zuweisung von 104 Prozent fest, sodass die Schulen in der Region Osthessen perspektivisch auch weiterhin mit genügend Lehrkräften versorgt seien. Die Grundschulen im Schulamtsbezirk Fulda sind im Unterschied zu anderen hessischen Schulamtsbezirken ausreichend mit Fachkräften versorgt. Allerdings werde auch hier pädagogischer Nachwuchs dringend gesucht, um in den nächsten Jahren weiterhin Pensionierungen ausgleichen zu können. Erfreulich sei es, dass zahlreiche, junge Lehrkräfte aus dem Bereich der Gymnasien und der Haupt- und Realschulen, die noch keine Einstellungsmöglichkeiten erhalten haben, an Qualifizierungen zu Grundschul- bzw. Förderschullehrkräften teilnehmen. Auch im Bereich der Förderschulen seien Lehrkräfte, wie überall stark nachgefragt und nicht alle Stellen können, auch wenn der Unterricht im Aufsichtsbereich des Staatlichen Schulamtes Fulda bislang auch in diesem Bereich abgedeckt sei, bedarfsgerecht besetzt werden. Diese Entwicklung wurde mit Besorgnis von den Kreistagsabgeordneten aufgenommen, zumal bundesweit ein Lehrermangel im Bereich der Grund- und Förderschulen herrscht.

Die Dezernentin für Förderschulen, Walburga Kurth-Gesing, informierte die Mitglieder des Arbeitskreises über die auch im Schulamtsbezirk Fulda in Kürze an den Start gehenden, Inklusiven Schulverbünde. Durch Zusammenschlüsse von Schulen aller Schulformen und durch die Unterstützung der „regionalen Beratungs- und Förderzentren“ – kurz: rBFZ – könne der inklusive Unterricht zukünftig bedarfsgerecht an allen Schulen stattfinden. Aber auch die Förderschulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten stehen den Schülerinnen und Schülern sowie ihren Eltern im Schulamtsbezirk Fulda weiterhin zur Verfügung.

Wie auch in den vergangenen Jahren, so die Dezernentin für Haupt- und Realschulen, Dr. Regina Urbaniak, haben die Schülerinnen und Schüler der Haupt- und Realschulen im Schulamtsbereich Fulda wieder sehr gute Leistungen in den Abschlussprüfungen erzielt, die in fast allen Fächern deutlich über dem Leistungsdurchschnitt der Hessischen Schulen liegen. Die Gäste der CDU-Kreistagsfraktion nahmen dies auch im Hinblick auf den Bedarf an qualifizierten Azubis und Fachkräften im Landkreis Fulda erfreut zur Kenntnis.

Ebenso erfreulich sind auch die positiven Ergebnisse im Landesabitur 2017, wie Rita Schmidt-Schales, Gymnasialdezernentin, mitteilte. Im Schulamtsbezirk Fulda erfolge eine solide Vorbereitung auf das Landesabitur, sodass die Ergebnisse jährlich überzeugen.

Eine erfreuliche Entwicklung zeichne sich, da das Hessische Kultusministerium 700 Stellen für pädagogische Fachkräfte zur Unterstützung und Entlastung der Lehrkräfte zur Verfügung gestellt habe, im Bereich der Schulsozialarbeit ab. Zunächst habe es eine Zuweisung der sogenannten „UBUS-Stellen“ – bezeichnend für Unterrichtsbegleitende Unterstützung durch sozialpädagogische Fachkräfte – an Grundschulen gegeben. Zu Beginn des neuen Schuljahres werde es weitere Stellen zur pädagogischen Unterstützung der Haupt- und Realschulen geben. Wie Amtsleiter Stephan Schmitt mitteilte, profitieren zeitnah bereits 20 Grundschulen im Schulamtsbezirk Fulda von der Unterstützung durch pädagogische Fachkräfte. Alle dem Staatlichen Schulamt Fulda zugewiesene Stellen seien bereits ausgeschrieben und können aufgrund der hohen Nachfrage zeitnah besetzt werden.

Wie die zuständige Dezernentin für den Bereich Deutsch als Zweitsprache (DAZ), Dr. Regina Urbaniak, ausführte, seien die Schulämter hessenweit wie auch in Fulda derzeit weiterhin gefordert, die Flüchtlingskinder und asylsuchenden Jugendlichen über Sprachunterricht in das deutsche Schulsystem einzugliedern und Schulabschlüsse zu ermöglichen bzw. den jungen Menschen einen Start ins Berufsleben zu erleichtern. Wichtig sei dabei die enge Zusammenarbeit und Vernetzung mit den Schulträgern, den Volkshochschulen, der Kreishandwerkerschaft, der IHK und den Sozialträgern in der Region. Wie in der Diskussion von den CDU Kreispolitikern mit den Vertreterinnen und Vertretern des Staatlichen Schulamtes deutlich wurde, ist die gute Zusammenarbeit der beiden Schulträger, der Lehrkräfte und der ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern zur Unterstützung der Flüchtlinge in diesem Zusammenhang besonders zielführend.

Für den Bereich der Beruflichen Schulen stellte der zuständige Dezernent, Harald Persch, den Schulversuch „BÜA“ – bezeichnend für Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung – an der Eduard-Stieler-Schule und der Konrad-Zuse-Schule vor. Die neue Berufsfachschule führt drei Schulformen des sogenannten „Übergangssystems“ zusammen. Ziel ist, Schülerinnen und Schülern den Wechsel in die duale Berufsausbildung und die ausbildungsbegleitende Erlangung eins Haupt- oder mittleren Schulabschluss schon nach einem Jahr zu ermöglichen.

Zuletzt informierten sich die Mitglieder des Arbeitskreises Schule und Bildung bei der zuständigen Grundschuldezernentin, Gabriele Atzler, über den zunehmenden Bedarf an Ganztagsbetreuung in den Schulen der osthessischen Region, dieser insbesondere an den Grundschulen immer mehr an Bedeutung gewinne. Im Regierungsprogramm der hessischen Landesregierung werde die Schaffung von Ganztagsbetreuungsangeboten an den Grundschulen derzeit vorrangig gefördert und unterstützt. Wie Schulamtsdirektor Stephan Schmitt unterstrich, werden aber auch in den allgemeinbildenden Schulen des Schulamtsbezirks von den Eltern zunehmend Ganztagsbetreuungsangebote nachgefragt. Auch die allgemeinbildenden Schulen entwickelten hierzu in enger Abstimmung mit den Schulträgern, Kommunen und den Eltern bedarfsgerechte Angebote. Die schulpolitischen Vertreter der CDU Kreistagsfraktion sprachen sich für die perspektivische Schaffung von Ganztagsschulen in der Region aus, was dem gesellschaftlichen Wandel und auch den Bedarfen vieler Eltern entspreche. Über die reine Ganztagsbetreuung hinaus ermöglichten Ganztagsschulen Unterrichtsangebote zur individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler und für ihre schulische und persönliche Entwicklung von besonderer Bedeutung. +++ pm