CDU-Kalbach: Windkraftanlagen stehen im Widerspruch zum Artenhilfsprogramm

Kalbach. Der Kalbacher Gemeindevorstand hat in mehreren Sitzungen eine detaillierte Stellungnahme, unter Einbeziehung der Fraktionsvorsitzenden Daniela Böschen und des ersten Beigeordneten Stefan Burkard nun eine Stellungnahme mit Daten und Fakten zum Teilregionalplan Energie Nordhessen erarbeitet, die von der Verwaltung am 28.05.2015 dem Regierungspräsidium Kassel zugestellt wurde. Bürgermeister Hölzer bedankte sich für die Mithilfe bei der Erarbeitung der Stellungnahme.

Die vorgeschlagenen Standorte sind aus fachlicher Sicht äußerst kritisch zu beurteilen, da auf den Vorrangflächen die 1000 Meter Abstand zur Ortslage nicht eingehalten werden. Das Nachbarland Dänemark hat den Bau aller Onshore-Anlagen zurückgestellt, um gesundheitliche Risiken des Infraschalls abschließend zu klären. Auch gelten in Bayern Regelungen, die größere Abstände vorschreiben, um Beeinträchtigungen zu minimieren oder auszuschließen. Das im Artikel 3 des Grundgesetzes verankerte Grundrecht auf Gleichheit wird in Hessen verletzt. Die Ausweisung der Flächen als Vorranggebiet für Windkraftanlagen steht im Widerspruch zum Artenhilfsprogramm. Wir weisen auf das Bundesprojekt zum Schutze des Rotmilans, das auch im Biosphärenreservat Rhön seit 2014 läuft, hin.

Die Ablehnung der Bürgerinnen und Bürger spiegelt sich in der Gründung einer Bürgerinitiative wieder, was in der Abwägung der Ausweisung von Flächen nicht mit einbezogen worden ist. Gemeindliche Investitionen der Vergangenheit und bis heute zur Entwicklung und Förderung der Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten sowie des touristischen Angebots gehen verloren. Kalbach ist auf Grund seiner Lage bereits durch Autobahnen, Bahnstrecken, Stromtrassen und Gasleitungen derart belastet, dass eine weitere Einschränkung der wenigen verbliebenen, unberührten Naturräume durch Windkraftanlagen unzumutbar ist. Andere Großprojekte, deren Ursprung ebenfalls der im Frühjahr 2011 beschlossene Energiewende zu Grunde liegt, werden im Teilregionalplan nicht berücksichtigt. Dazu gehören SüdLink und eine weitere 380kV-Leitung. +++ fuldainfo