CDU-Fraktion bei Begehung in Harmerz und Johannesberg

„Windräder im Gieseler Wald sind ein nicht hinnehmbarer Eingriff“

Fulda. Fraktionsvizeender Hans-Dieter Alt brachte es am Ende der CDU-Sommerbegehung in Harmerz auf den Punkt: „Die geplanten Windräder im Gieseler Wald sind ein nicht hinnehmbarer Eingriff in die Natur. Deshalb wird die CDU-Fraktion den Magistrat darin unterstützen, Argumente gegen diese Maßnahme zu sammeln und ein gemeinsames Gutachten mit der Gemeinde Neuhof erstellen zu lassen.“ Die Firma ABO-Wind plant, im Gieseler Forst sechs Hektar Wald abzuroden und anschließend insgesamt acht Windräder mit einer jeweiligen Höhe von 236 Meter zu errichten. Der Abstand zur Wohnbebauung wäre dann 1150 Meter. Diese Planung mache den Bürgerinnen und Bürgern in Harmerz, die von dieser Maßnahme unmittelbar betroffen wären, große Angst, berichtete Ortsvorsteher Martin Haseneier. Eva-Maria Gutberlet, Sprecherin der Bürgerinitiative ‚Windstille Fuldaer Westen‘, stellte den Stadtverordneten die Dimensionen der Planungen dar und bat um Unterstützung, die Maßnahme zu verhindern.

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und Bundestagsabgeordneter Michael Brand, die die CDU-Fraktion bei der Begehung begleiteten und sich den Fragen vor Ort stellten, sagten ihre Hilfe bei der konkreten Maßnahme und in der politischen Diskussion über Windkraft zu. „Die Stadt Fulda hat den Standort im Gieseler Wald bereits in der Vergangenheit abgelehnt und wird es auch in Zukunft tun“, positionierte sich OB Wingenfeld. „Wir wollen bei den Argumenten gegen diese Maßnahme bei den zu geringen Abständen der Windräder zur Siedlungsfläche, bei dem erheblichen Eingriff in den Denkmalschutz durch die Zerstörung der Sichtachsen und bei der Störung des Artenschutzes ansetzen“, führte er weiter aus. Die Stadt plane hierzu ein gemeinsames Gutachten mit der Gemeinde Neuhof, auf deren Gebiet die Maßnahme geplant wird, um für das notwendige Genehmigungsverfahren gewappnet zu sein. Bislang sei jedoch noch kein Genehmigungsantrag von ABO-Wind eingegangen, berichtete Heiko Wingenfeld. „Uns ist die Zusammenarbeit und Abstimmung mit Neuhof und der Bürgerinitiative wichtig“, bekräftigte Heiko Wingenfeld nochmals. Bundestagsabgeordneter Michael Brand kritisierte deutlich, dass in Hessen nicht von größeren Mindestabständen der Baumaßnahmen von der Wohnbebauung Gebrauch gemacht werde. Dem Bürger sei nicht vermittelbar, dass die Windräder in Bayern deutlich weiter von der Siedlungsfläche als in Hessen stehen, so Michael Brand weiter.

Als ein weiteres wichtiges Anliegen für Harmerz nannte Ortsvorsteher Martin Haseneier die Zurverfügungstellung von Bauplätzen im Ort. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Hans-Dieter Alt bekräftigte, dass es CDU-Politik sei, den Stadtteilen die Möglichkeit eines organischen Wachsens zu geben. Im konkreten Fall in Harmerz seien jedoch die Grundstückseigentümer derzeit nicht bereit, Bauland für ein neues Baugebiet herzugeben. Der Ortsvorsteher wies die Stadtverordneten noch auf den Ortseingang hin, der mit einer Schikane oder ähnlichem verengt werden sollte, um die Geschwindigkeiten des Verkehrs in diesem Bereich zu bremsen. Lob und Anerkennung zollten die Fraktionsmitglieder und Oberbürgermeister Wingenfeld den Oldtimer-Freunden Harmerz für ihre Umgestaltung der Ausstellungshalle und ihr großes Engagement für den Ort.

In Johannesberg wies Ortsvorsteher Erwin Stock während der Begehung die CDU-Stadtverordneten auf das historische Pflaster vor der Kirche und dem Johanneshaus hin. Dieses sollte erneuert werden, damit es wieder von allen sicher begehbar wird. Erwin Stock benannte auch die Verbindung zwischen Johannesberg und Auffahrt zum Westring als einen Gefahrenpunkt für Fußgänger und Radfahrer. Die Strecke werde auch häufig als Ausweichstrecke für die Frankfurter Straße genutzt. Ein neuer Fuß- und Radweg könne hier mehr Sicherheit gewährleisten, so Ortsvorsteher Stock weiter. Für den Dorfplatz, der als Ortsmittelpunkt dient und ein Ergebnis des Wettbewerbs ‚Unser Dorf‘ vor einigen Jahren war, wünschen sich die Johannesberger eine schöne und funktionale Befestigung, um dort auch Feierlichkeiten stattfinden zu lassen. Erwin Stock führte die Stadtverordneten in den Wehrweg. Anwohner berichteten davon, dass es seit dem letzten Jahr bei Starkregen regelmäßig zu Überschwemmungen in den Kellern der Häuser komme. OB Wingenfeld will hierzu den Abwasserverband zu einer Prüfung hinzuziehen. CDU-Fraktionsvize Alt zeigte sich abschließend zufrieden: „Die Begehungen in beiden Stadtteilen haben uns wieder gezeigt, wie wichtig es ist, mit den Bürgerinnen und Bürgern im Gespräch zu bleiben und sich die Problemstellungen direkt vor Ort anzusehen.“ +++