Caritas wünscht sich für Pflegekräfte mehr als nur gute Löhne

Verband fordert anlässlich des Internationalen Tages der Pflege schnelles Handeln

Dr. Markus Juch, Diözesan-Caritasdirektor im Bistum Fulda

Der Caritasverband für die Diözese Fulda unterstreicht zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai 2021 seine Forderungen nach einer Tarifbindung im deutschen Pflegewesen, heißt es in einer Mitteilung. Das Thema Pflegereform erhitzt derzeit die Gemüter in der Politik: Während Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) höhere Löhne durch Tariftreue fordert, will Gesundheitsminister Spahn gleichzeitig für eine Deckelung der Eigenanteile an den Pflegekosten erreichen.

Die Caritas im Bistum Fulda, die in der ambulanten und stationären Altenpflege tätig ist, begrüßt Spahns Vorstoß, fordert aber ein schnelles Handeln. „Gute Gehälter für ausnahmslos alle Pflegekräfte sollten längst an der Tagesordnung sein. Deshalb ist es an der Zeit, endlich eine Reform auf den Weg zu bringen“, sagt Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch. Seit Jahren kämpft die Caritas in Deutschland für höhere Löhne und eine Tarifbindung. „Aber eine faire Bezahlung allein reicht nicht aus“, so Juch weiter. „Wir benötigen eine verbesserte Pflegeversicherung, die gute Arbeitsbedingungen ermöglicht und die Pflegebedürftigen vor einer Kostenexplosion schützt.“ Es bedürfe deshalb einer umfassenden Reform, die das komplette Pflegesystem einschließe – die Pflegenden ebenso wie die Seniorinnen und Senioren und deren Angehörige.

Mit Blick auf den Internationalen Tag der Pflege möchte sich der Caritasdirektor bei allen Altenpflegerinnen und Altenpflegern für ihren Einsatz noch einmal ausdrücklich bedanken. „Sie sind mit so viel Herzblut bei der Sache und ein immens wichtiger Faktor in unserer alternden Gesellschaft“, betont Juch. Dass dieser Beruf viel Freude bereiten kann, ist in der Caritas-eigenen Pflegeschule in Fulda deutlich zu spüren. Hochmotiviert starten dort jährlich Auszubildende in den Beruf. „Pflege ist eine erfüllende Aufgabe mit direkten Begegnungen von Mensch zu Mensch. Pflegende und Pflegebedürftige begegnen sich mit gegenseitiger Wertschätzung“, so Juch. Um diese Leidenschaft bei den Berufseinsteigern und den langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu erhalten und auch junge Menschen für Pflegeberufe zu begeistern, kämpft die Caritas für bessere Bedingungen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine überdurchschnittlich hohe Vergütung, Altersvorsorge, Weiterbildungen und Aufstiegsmöglichkeiten – all das bietet die Caritas bereits. Dementsprechend reiche ein Tarifvorschlag, wie ihn die Gewerkschaft ver.di und der Arbeitgeberverband in der Pflegebranche (BVAP) im Frühjahr vorgelegt hatten, aus Sicht der Caritas nicht aus. Es braucht also einen schnellen Vorstoß bei der Bundesregierung, um die Pflege nachhaltig auf gesunde Beine zu stellen. +++ pm