Caritas-Wohnen Fulda feiert 50-jähriges Bestehen

Ein halbes Jahrhundert gelebte Nächstenliebe, Fürsorge und soziale Verantwortung

Mit einem feierlichen Festakt hat die Caritas im Bistum Fulda heute das 50-jährige Bestehen ihres Bereichs „Wohnen und Soziale Teilhabe“ gefeiert. Rund 400 Gäste versammelten sich auf dem Gelände des Caritas-Hauses St. Elisabeth in der Ratgarstraße – darunter Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige, Mitarbeitende sowie zahlreiche Vertreter aus Kirche, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Unter dem Motto „Lass uns WIR sein“ stand das Jubiläum ganz im Zeichen von Gemeinschaft, Teilhabe und Dankbarkeit für fünf Jahrzehnte gelebte Fürsorge.

„50 Jahre Wohnen und Soziale Teilhabe der Caritas ist auch Gestaltung Sozialer Infrastruktur. Und wer die Caritas und die Wohlfahrtsverbände kennt, der weiß, dass wir es uns zur Aufgabe gemacht haben, auch immer Soziale Infrastruktur mitzugestalten. Das ist im Bereich des Wohnens in den letzten 50 Jahren ganz konkret geschehen“, sagte der Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch in seinen einleitenden Worten zur Begrüßung.

Besonders begrüßt wurden die Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, Susanne Simmler, der Bürgermeister der Stadt Fulda, Dag Wehner, für die Fuldaer Wirtschaft der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda, Dr. Christian Gebhard, für die Kirche der Generalvikar des Bistums Fulda, Dr. Martin Stanke. Für die Kommunal- und Landespolitik wurden die Abgeordnete des Hessischen Landtags Stefanie Klee, für die Nachbarkommunen wurden Petersbergs Bürgermeisterin Claudia Brandes (parteilos), Künzells Bürgermeister Timo Zentgraf (parteilos) sowie für die Kaligemeinde Neuhof in Vertretung von Bürgermeister Heiko Stolz (CDU) Harald Merz (CDU) begrüßt. Aus dem Fuldaer Stadtparlament wurden Kreissprecherin Marie-Louise Puls und Kreissprecher Knut Heiland von der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN herzlich willkommen geheißen.

Der Diözesan-Caritasdirektor weiter: „50 Jahre Caritas-Wohnen stehen für mehr als Wohnraum. Sie stehen für Beziehungen, Verlässlichkeit und das Recht jedes Menschen auf ein Leben in Würde. Diese Arbeit ist ein leuchtendes Beispiel für das, was Kirche und Gesellschaft gemeinsam erreichen können.“ Ansgar Erb, Vorstandsmitglied des Caritasverbandes für die Diözese Fulda, hob die Rolle des Bauens als kirchlich-soziale Investition hervor: „Bauen ist für uns bei der Caritas nie Selbstzweck, sondern gelebte Verantwortung. Mit Projekten wie dem St. Ulrich-Quartier in Hünfeld zeigen wir, wie Architektur Teilhabe ermöglichen kann – nachhaltig, inklusiv und zukunftsorientiert.“

Die Landesdirektorin des hessischen Wohlfahrtsverbandes, Susanne Simmler, setzte neben ihren Glückwünschen den Bereich Wohnen und Soziale Teilhabe mit „Heimat“ gleich, nach dieser wir alle suchten und diese im Haus St. Elisabeth erfahr- und erlebbar werde. Daneben zitierte sie Antoine de Saint-Exupérys „Kleinen Prinzen“: „Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber die Grundlagen für diese für uns in der Gegenwart und im Hier und Jetzt legen.“ Wesentliche Grundlagen für den Bereich Wohnen und Soziale Teilhabe seien demnach vor 50 Jahren mit viel Mut und Weitblick gelegt worden.

Die Glückwünsche der Stadt Fulda überbrachte Bürgermeister Dag Wehner, der auf diverse gemeinsam verwirklichte Projekte verwies. Mit dem geplanten Neubau im Stadtteil Galerie geht die Entwicklung weiter. Dort entsteht derzeit ein modernes, barrierefreies Wohnangebot, das auf die Lebensrealitäten und Wünsche der Bewohner eingeht – mit mehr Privatsphäre, Eigenständigkeit und Lebensqualität. Dr. Christian Gebhardt überbrachte im Beisein des früheren Präsidenten Helmut Sorg die Geburtstagsgrüße der Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda. Der Bereich Wohnen und Soziale Teilhabe ermögliche vielen Menschen ein würdiges Leben, so der IHK-Präsident.

Seit der Gründung im Jahr 1975 bietet Caritas-Wohnen in Fulda Menschen mit Unterstützungsbedarf ein Zuhause – mit dem Ziel, Selbstbestimmung, Teilhabe und Geborgenheit zu ermöglichen. Was mit drei Plätzen in der Neuenberger Straße begann, ist heute ein breit aufgestellter Verbund mit rund 130 stationären Appartements und 100 ambulant begleiteten Menschen im gesamten Landkreis Fulda.

Im Zentrum steht dabei stets das familienähnliche, gemeinschaftsorientierte Wohnen – ergänzt durch Tagesstrukturangebote, seelsorgliche Begleitung und individuelle Assistenz. In den letzten Jahren hat Caritas-Wohnen Fulda innovative Wohnformen entwickelt – oft gemeinsam mit der Stadt und regionalen Partnern. Demnach entstanden im Stadtteil Maberzell zwölf neue Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen, unterstützt durch 440.000 Euro aus dem städtischen Förderprogramm.

Im Stadtteil Galerie wächst derzeit ein inklusives Wohnprojekt mit 15 Appartements und einer integrierten Stadtteilbibliothek, die langfristig von der Stadt angemietet wird. Ebenso wurden in der Kanalstraße 1a Belegungsrechte für 20 bestehende Wohnungen gesichert, um sozialen Wohnraum zu erhalten. Ein herausragendes Beispiel für gelungenes inklusives Bauen ist das „St. Ulrich-Quartier“ in Hünfeld, wo auf 7.500 Quadratmetern ein Wohnensemble mit 28 barrierefreien Wohnungen, einem Wohnheim und einer Kurzzeitbetreuung realisiert wurde.
Dem Festakt vorausgegangen war ein feierlicher Gottesdienst, der vom Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber und Diakon Franz J. Meyer zelebriert wurde.

„Jeder Mensch ist wichtig – so wie jede Farbe im Regenbogen zählt. Es ist unsere Aufgabe, diese Buntheit in der Gesellschaft zu bewahren. Die Caritas lebt das auf beeindruckende Weise vor. Ihre Häuser – besonders das Haus St. Elisabeth – sind Orte der Umarmung: Dort, wo Menschen Zuspruch erfahren, entsteht Kraft, die weitergegeben werden kann. So wird aus Empfangenem neue Stärke – für andere“, sagte Bischof Dr. Michael Gerber anlässlich des 50. Geburtstages des Caritas-Bereiches Wohnen und Soziale Teilhabe. Als Zeichen dafür brachte Bischof Gerber ein Bild mit, das das Motto des Jubiläumsjahres 2025 trägt: „Pilger der Hoffnung“. Zu sehen sind vier stilisierte Figuren, die sich gegenseitig umarmen – der Vorderste hält sich am Kreuz fest. Nach dem offiziellen Festakt ging die Jubiläumsfeierlichkeit in den gemütlichen Teil über, der den Anwesenden reichlich Gelegenheit zum Austausch bot. +++ pm/ja


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