Caritas-Tag für Mitarbeitende zum Thema Seelsorge

Franz Meyer (Seelsorgebeauftragter von Caritas), Bruno Schrage (Referent für Caritaspastoral beim Diözesancaritasverband Köln), Dr. Markus Juch (Diözesan-Caritasdirektor) und Prälat Christof Steinert (Aufsichtsratsvorsitzender des Fuldaer Caritasverbandes). (v.l.) Foto: M. Möller

Ende Oktober fand im Bonifatiushaus Fulda der Caritas-Tag für Mitarbeitende der Diözese Fulda statt. Rund 80 Beschäftigte aus verschiedenen Bereichen des Verbands kamen zusammen, um sich intensiv mit dem Thema Seelsorge in der Wohlfahrtsarbeit auseinanderzusetzen und Impulse für die Praxis zu erhalten.

Nach der Begrüßung durch Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch eröffnete der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Prälat Christof Steinert, die Veranstaltung mit einem geistlichen Impuls. Steinert betonte, wie wichtig es sei, dass Seelsorge in den Einrichtungen der Caritas fest verankert ist. Die Mitarbeitenden nähmen „den Menschen als Ganzes in den Blick“ und wendeten sich ihm zu „um der Menschen Willen“. Angesichts aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen sei dies von zentraler Bedeutung.

Im anschließenden Hauptvortrag widmete sich Bruno Schrage, Referent für Caritaspastoral beim Diözesancaritasverband Köln, dem Thema „Spirituell selbstbestimmt – von der Transformation der seelsorglichen Begleitung“. Er stellte heraus, wie Seelsorge vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und kirchlicher Veränderungen neu gedacht und in die soziale Arbeit integriert werden könne. Spiritualität sei für viele Menschen in belastenden Lebenssituationen ein wesentlicher Orientierungspunkt – unabhängig von religiöser Zugehörigkeit. Schrage erläuterte, Seelsorge in der Caritas sei „ein Teil des diakonischen Handelns und beruflicher Profession“ und finde statt, „wo die existentielle Verletzlichkeit des Lebens berührt wird“. Aufgabe der Seelsorge sei es, Menschen zu begleiten, zu beraten und zu unterstützen. Oft gehe es darum, spirituellen Schmerz wahrzunehmen und zu helfen, Vertrauen ins Leben zu bewahren. Heute seien viele Menschen religiös unerfahren; sie bräuchten weniger liturgische Angebote als vielmehr Zuhören, gemeinsame Sinnsuche und Deutungsangebote in einem christlichen Resonanzraum.

Am Mittag stellte Diakon Franz Meyer, Organisator des Caritas-Tages und Seelsorgebeauftragter der Caritas, die Entwicklungen im Bereich der seelsorglichen Qualifizierung vor. In den vergangenen Jahren sei das Angebot deutlich ausgebaut worden. Elf Mitarbeitende hätten die Ausbildung bereits abgeschlossen, 17 weitere befänden sich aktuell darin. An mehreren Infoständen konnten sich die Teilnehmenden über Ansprechpartner und Angebote informieren.

In fünf Workshops erhielten die Mitarbeitenden praktische Einblicke in verschiedene Formen seelsorglicher Begleitung. Angeboten wurden die Themen „Pilgern“, „Bibliolog erleben“, „Sein Kreuz entwickeln“, „Seelsorgliche Begleitung von Kindern und Jugendlichen“ sowie „Mein letzter Umzug“. Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Gottesdienst mit Prälat Steinert in der Kapelle des Bonifatiushauses.

Diözesan-Caritasdirektor Juch zog ein positives Fazit. Der Tag habe verdeutlicht, „wie zentral Seelsorge für unsere tägliche Arbeit ist – nicht als Zusatz, sondern als Haltung“. Das große Engagement der Mitarbeitenden sei ein wichtiges Zeichen für die Zukunft. Insgesamt unterstrich die Veranstaltung die Bedeutung spiritueller Begleitung als festen Bestandteil ganzheitlicher Wohlfahrtspflege und gab wichtige Impulse für die Weiterentwicklung seelsorglicher Angebote in der Caritas. +++


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