Caritas betreut ab November 2015 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Asyl

Fulda. Aufgrund einer dringlichen Bitte der Hessischen Landesregierung haben sich Caritas, Stadt und Landkreis Fulda entschieden, zusätzliche Verantwortung für die Versorgung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge mit bis zu 60 Plätzen zu übernehmen. Caritas, Stadt und Landkreis Fulda haben bereits Erfahrung in der Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. Die Stadt selbst trägt schon seit zwei Jahren Verantwortung für eine monatlich wachsende Zahl von jugendlichen Flüchtlingen, die am Bahnhof Fulda ankommen und versorgt werden müssen.

Hierzu gehört neben der Bereitstellung von Schlafplätzen in speziellen Jugendhilfeeinrichtungen auch das sogenannte Clearingverfahren mit Altersfeststellung, Identitätsklärung und gesundheitlicher Versorgung. Da es sich bei diesen jungen Menschen um Jugendliche handelt, die ohne Eltern reisen, muss zudem ein Vormund eingesetzt werden – diese Aufgabe übernimmt der Landkreis Fulda.

Perspektive

Nun soll diese Aufgabe quantitativ ausgeweitet werden, indem in Dietershausen im Provinzhaus der Schönstätter Marienschwestern 60 Plätze für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge geschaffen werden, um die Erstaufnahmestellen in Gießen und Frankfurt zu entlasten. „Wir hatten uns ohnehin seit längerem mit der Perspektive des Provinzhauses befasst“, so Schwester Ilga Dreier (Hausoberin): „Nun können wir das Haus für einen Zweck zur Verfügung stellen, der ganz im Sinne unseres Säkularinstituts ist. Und angesichts der sehr dichten pädagogischen Betreuung sind wir sicher, dass sich die Einrichtung und seine Bewohner gut in Dietershausen integrieren werden.“ Dem stimmt Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch, Vorstandsvorsitzender des Diözesancaritasverbands zu, der sich für die Betreuung der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen durch die Caritas in Dietershausen stark macht. Bei den in Dietershausen untergebrachten Jugendlichen handelt es sich ganz überwiegend um männliche Jugendliche ab 16 Jahren, die vor allem aus Afghanistan, Eritrea und Syrien aufbrechen und ohne Eltern und Familie die Schrecken der Flucht auf sich nehmen. „Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre wissen wir um den sehr starken Integrationswillen dieser jungen Menschen, die in aller Regel begierig sind, die deutsche Sprache zu lernen, die zum Teil sehr schnell auch in Regelschulen Fuß fassen und zumeist gute Zukunftsperspektiven bei uns haben“, berichtet Alfred Heil, Ressortleiter Jugendhilfe der Caritas. Der Caritasverband hat bereits notfallmäßig die Betreuung von 50 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen auf der Wasserkuppe übernommen, die dort aber nicht bleiben können und dann mit dem Start der Einrichtung in Dietershausen im November dorthin umziehen werden.

Besonders geeignet

Das Areal ist aus Sicht des Fuldaer Verwaltungschefs Dr. Heiko Wingenfeld und des Ersten Kreisbeigeordneten Frederik Schmitt besonders geeignet. Die Räumlichkeiten bieten gute Rahmenbedingungen beispielsweise für Sprachunterricht. Die Anlage selbst ist von einer großzügigen Außenfläche umgeben. Im Provinzhaus ist auch eine Begleitung durch die Fachhilfe gegeben, so dass die Jugendlichen gute Bedingungen vorfinden, um sich in ihre neue Lebenssituation ohne familiäre Anbindung einzugewöhnen.

Bürgerinfo

Um die Menschen vor Ort einzubinden, ist in Abstimmung mit dem Künzeller Bürgermeister Timo Zentgraf für den 15.10.2015 um 20 Uhr eine Bürgerversammlung im Bürgerhaus Dietershausen geplant, an der auch zahlreiche Verantwortliche von Caritas und Landkreis Fulda teilnehmen werden. +++ fuldainfo

[ad name=“Textwerbung“]