Bundestags-Direktkandidaten der Grünen besuchten Vogelsberggarten

Walter Rammler und Eva Goldbach waren beeindruckt

Ulrichstein. Walter Rammler, der Kandidat für den Wahlkreis 174 Fulda/Vogelsberg und Eva Goldbach MdL, Kandidatin für den Wahlkreis 173 Gießen/Vogelsberg, nahmen am Sonntag an einer Führung durch den Vogelsberggarten teil, zu der die Grünen eingeladen hatten. Richard Golle, der Geschäftsführer der Gartenanlage rund um die Burgruine Ulrichstein, zeigte den Teilnehmern die Beete mit den unterschiedlichen Pflanzengesellschaften, den kleinen Acker, den Bauerngarten und den Heilkräutergarten. Im Vogelsberggarten bemüht man sich, selten gewordenen Wildblumen, Ackerwildkräutern, alten Obst- und Getreidesorten einen Lebensraum zu geben. Ein großer Teil der Arbeit wird von ehrenamtlichen Helfern geleistet. Auch um diese Jahreszeit blühen hier noch Pflanzen, wie zum Beispiel einige Habichtskräuter, die Bergflockenblume oder der Wolfseisenhut. Insbesondere die in voller Blüte stehenden Trollblumen erinnerten die Teilnehmer an die Wiesen ihrer Kindheit. Auf dem Acker konnten unter anderem Kürbisse, Sonnenblumen, Dinkel, Emmer, Flachs und Amaranth begutachtet werden, ebenso wie kleine Wildbirnenpflanzen, deren Sämlinge im Garten gezogen wurden.

Walter Rammler und Eva Goldbach waren beeindruckt von der Vielfalt der Pflanzenarten, die hier zu finden sind. Nicht zu Unrecht wird das ganze Gelände als Refugium der Artenvielfalt bezeichnet. Dass solche Refugien dringend notwendig sind und unterstützt werden müssen, wird schnell klar, wenn man bedenkt, dass ein Großteil der Wildkräuter und Heilpflanzen aus unserer Landschaft bereits verschwunden sind, ebenso wie die dazu gehörigen Schmetterlinge, Bienen und anderen Insekten. Hauptgrund dafür ist die industrielle Landwirtschaft mit großflächigem Anbau ohne Hecken und Blühstreifen, zu häufigem und frühem Mähen, Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln und zu intensiver Düngung.

Beide Kandidaten haben einen persönlichen Bezug zu diesen Themen und wollen sich dafür einsetzen, dass der Vogelsberggarten eine dauerhafte finanzielle Unterstützung aus Landes- und EU-Fördermitteln erhält, damit diese so wichtige Arbeit und die begonnenen neuen Projekte, wie die Anzucht weiterer Wildpflanzen und seltener Pflanzenarten, weitergeführt werden können.
Walter Rammler ist Fotograf und lebt in Fulda. Er stammt aus einer Bauernfamilie und hat miterlebt, wie viele Bauern aufgeben mussten. Als gläubiger Christ sieht er es als eine wichtige Aufgabe, die Schöpfung zu bewahren. Eva Goldbach aus Lauterbach hat vor ihrem Studium der Betriebswirtschaft eine Ausbildung zur Landschaftsgärtnerin absolviert. Sie ist als Landtagsabgeordnete Sprecherin für den ländlichen Raum. Beiden liegt der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft am Herzen. Sie unterstützen Bemühungen zum Erhalt der Artenvielfalt, ebenso wie Initiativen zur Direktvermarktung regionaler Produkte. In diesem Bereich sehen sie im Vogelsberg noch ein großes Potential.

Am Mittag traf Walter Rammler dann in Schotten auf Matthias Zach, den Kandidaten für den Wahlkreis 175 Main-Kinzig/Wetterau II/Schotten. Matthias Zach ist Kreisbeigeordneter im Main-Kinzig-Kreis und ehemaliger Bürgermeister seiner Wohngemeinde Niederdorfelden. Für den Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler steht die Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs weit vorne auf der Agenda. „Egal welche Zukunftstechnologien sich für den Individualverkehr durchsetzen, die Straßenbelastung ist am Limit, Verkehr muss dringend auf die Schiene umgeleitet werden“, fordert Zach. „Im Bereich der Lebensmittelerzeugung führen regionale Produktion, kurze Transportwege vom Erzeuger zum Verbraucher zu einer Entlastung im Individual- und Güterverkehr und tragen gleichzeitig zu einer Stärkung der ländlichen Regionen bei“, so der Bundestagskandidat.

Rammler und Zach nahmen nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Pizzeria Quattro Leoni an einer Führung durch das Vulkaneum teil. Eine Reise durch die Erdgeschichte und die vulkanischen Ursprünge des Vogelsbergs. Das Vulkaneum mit seiner interaktiven Erlebnisausstellung erfreut sich dank der Kombination aus Wissensvermittlung und Unterhaltung vieler Besucher aller Altersgruppen. Matthias Zach, der aus der Eifel stammt, war besonders interessiert am Thema Maare. Der Grundwasserexport ins Rhein-Main-Gebiet wurde während der Besichtigung zwangsläufig zum Diskussionsthema, da eine Installation im Vulkaneum die geplanten und tatsächlichen Wasserrohrdurchmesser zeigt und so anschaulich macht, um welche Mengen von Wasser es sich hierbei handelt. Beide Kandidaten halten es für wichtig, dass der Wassereigenversorgungsanteil des Rhein-Main-Gebietes möglichst erhalten bleibt. Bei Kaffee und Kuchen im Schottener Café Zeitlos wurde dann noch ein bisschen weiter diskutiert. Dabei merkte Walter Rammler unter anderem auch an, dass der Vogelsberg im Raum Fulda und in der Rhön zu wenig bekannt sei. Er werde sich bemühen, das zu ändern. Alle drei Direktkandidaten wollen die sichtbar positive Entwicklung des Vogelsbergs zu einer für Bewohner, Touristen und Unternehmen attraktiven Region unterstützen. +++ pm