Bundesregierung sagt Pläne für zentrale Weiterbildungsplattform ab

Man prüfe "ergebnisoffen" diverse Möglichkeiten

Deutsch, Bundestag

Anders als geplant will die Bundesregierung doch keine neue zentrale Weiterbildungsplattform einrichten. Das geht aus der Antwort des Bundesbildungsministeriums auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor, über die das „Handelsblatt“ berichtet. Noch Ende 2018 hatte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) das Projekt „Milla“ der Unionsfraktion als „interessanten Vorschlag“ für ein Modul der „nationalen Weiterbildungsstrategie“ bezeichnet. Nun heißt es, man prüfe „ergebnisoffen“ diverse Möglichkeiten, konkretere Angaben seien nicht möglich. Die nationale Weiterbildungsstrategie solle „voraussichtlich im Sommer 2019“ vorliegen. „Milla“ – Modulares Interaktives Lebensbegleitendes Lernen für Alle – sollte nach dem Plan der CDU, „die Wende in der Weiterbildung“ bringen. Mit jährlich drei Milliarden Euro sollte die Plattform möglichst viele Angebote bündeln und zertifizieren. Als Anreiz sollten Bürger Prämien für erfolgreiche Teilnahmen an den Kursen erhalten. „Die lautstarke Ankündigung von Milla war offenbar viel heiße Luft um nichts“, sagte der bildungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Jens Brandenburg, der Zeitung. Ohne Ziel und „ohne Plan“ stehe die Bundesregierung vor „tiefgreifenden Veränderungen der Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt“. Dass Karliczek das „Zukunftsthema Weiterbildung allein dem Arbeitsminister“ Hubertus Heil (SPD) überlasse, „ist eine Schande“, so Brandenburg weiter. +++