Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, will eine Altersgrenze für die Nutzung der Video-Plattform Tiktok. „Tiktok muss für Kinder bis zwölf Jahre verboten sein“, sagte der SPD-Politiker der „Rheinischen Post“. „Erst danach können Jugendliche besser einschätzen, wie sie soziale Medien sinnvoll nutzen können, was gut für sie ist und was nicht.“
Auch Jugendliche sollen nach Ansicht von Blienert nicht unbeschränkt auf Tiktok unterwegs sein. „Tiktok muss mit technischen Einschränkungen nach Alter bis 18 Jahren gestaffelt werden, um gefährdende Elemente auszuschließen. Wir müssen sehr genau hinschauen, wenn Drogen oder Gewalt verherrlicht werden. Da darf kein Wildwest in den sozialen Medien herrschen“, ergänzte der Drogenexperte aus dem Bundesgesundheitsministerium.
„Die Plattform Tiktok birgt hier Risiken. Ein Kind kann nicht entscheiden, wie es mit KI-generierten Inhalten und Symbolen umgeht, die es dazu anleiten, ständig auf Tiktok unterwegs zu sein“, sagte Blienert. Ein generelles Verbot für Minderjährige hält der Drogenbeauftragte für übertrieben.
Einschränkungen fordert er auch für die Werbung für Online-Wetten. Sie seien bei Sportsendungen allgegenwärtig und lediglich per Klick auf ein Werbebanner abschließbar. „Da gibt es bei der Werbeeinblendung weder Altersbeschränkungen noch Werbeverbote. Es wäre sinnvoll, Werbung für Sportwetten im Internet nur nach 23 Uhr zu erlauben.“ So bewirke man dreierlei: „Wir halten Kinder und Jugendliche davon ab, Wetten im Sport als etwas Selbstverständliches wahrzunehmen, dass sie ein Wettsuchtverhalten entwickeln und dass sie letztendlich ihr Taschengeld verzocken“, sagte Blienert. +++