Bundesagentur für Arbeit warnt vor längerem Lockdown

Dombrowski: Besserung der allgemeinen Arbeitsmarktlage wird erst allmählich sichtbar

Die Bundesagentur für Arbeit fürchtet, dass eine dritte Corona-Welle wegen der B117-Mutante noch mehr Jobs in Deutschland kosten könnte. „An der Kernbelegschaft halten die Arbeitgeber mit Blick auf den Impfstoff fest und nutzen, wenn nötig, die Kurzarbeit“, sagte Behördenchef Detlef Scheele dem „Tagesspiegel“. „Sollte sich die Virus-Mutante jetzt aber durchsetzen und der Lockdown nicht bald enden, hätte das eindeutig Folgen.“ Die Kurzarbeit hat rechnerisch bis zu drei Millionen Stellen gerettet. Im vergangenen Jahr hat die BA allerdings allein für Kurzarbeit 22 Milliarden Euro ausgegeben. Für dieses Jahr rechnet Scheele mit 6,1 Milliarden Euro. Ab April beginnt die BA damit, die Kurzarbeit auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen. „Es gibt Prüfteams, die nur das tun. Sie werden nicht nur Stichproben machen wie während der Finanzkrise, sondern alle Betriebe überprüfen“, sagte Scheele der Zeitung. „Uns wird das wahrscheinlich bis Ende 2022 beschäftigen.“ Zu Beginn der Pandemie wurden in der Spitze 11.500 BA-Mitarbeiter für die Kurzarbeit eingesetzt. Vorher waren es 700.

Dombrowski: Besserung der allgemeinen Arbeitsmarktlage wird erst allmählich sichtbar

„Der anhaltende Lockdown zur Bekämpfung der Pandemie wirkt sich auch auf dem heimischen Arbeitsmarkt erheblich aus. So lag die Zahl der arbeitslosen Menschen im Januar mit 4.626 um über 23,6 Prozent über dem Vorjahresmonat. Zudem werden aktuell Beschäftigungsverhältnisse auf Rekordniveau durch das Instrument der Kurzarbeit stabilisiert. Mit zunehmender Dauer des Lockdowns wächst gerade für kleine und mittlere Unternehmen das Risiko, dass die verfügbaren finanziellen Mittel nicht mehr ausreichen und/oder bestimmte Geschäftsmodelle nur allmählich bzw. nicht mehr im ursprünglichen Umfang funktionieren werden. Deshalb gehe ich von nicht unerheblichen Bremsspuren für den regionalen Arbeitsmarkt aus. Das dürfte für 2021 zu einer signifikanten Erhöhung der Arbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit führen. Hoffnung macht jedoch der relativ stabile Aufschwung im Vorjahr, der nach Beendigung des damaligen Lockdowns einsetzte. Dies umso mehr, wenn sichtbare und stabile Impffortschritte erzielt werden. Im Kontext von Lockerungen werden wieder vielfältige Konsumformen möglich, die von Nachholwünschen vieler Menschen profitieren dürften. Die Besserung der allgemeinen Arbeitsmarktlage wird erst allmählich und nicht ohne Reibungsverluste funktionieren“, so Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda gegenüber fuldainfo.de. +++