Bund zahlt 55 Millionen Euro für BAMF-Berater

Eine dramatische Fehlentwicklung

Geld

Nürnberg. Der Bund hat in den Jahren 2015 bis 2018 Aufträge für die Beratung des Flüchtlingsamts BAMF in Höhe von 54,8 Millionen Euro vergeben. Das berichtet die „Bild“ mit Verweis auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Fraktion. Beratungsverträge mit einem Volumen von 45,4 Millionen Euro sollen dabei alleine an eine bekannte Beratungsgesellschaft gegangen sein. Bei Aufträgen im Volumen von 33,7 Millionen Euro erfolgte zuvor keine Ausschreibung, berichtet die Zeitung“. Ein Sprecher eines der Unternehmen rechtfertigte die Beratung. „Wesentliche Qualitätskennzahlen wie die Fehlerquote haben sich verbessert.“ Die Prozesse seien aber weiterhin „alles andere als perfekt, weitere Verbesserungen sind zwingend“. Konstantin von Notz, Innenpolitiker der Grünen, verwies gegenüber der Zeitung auf den „zu Recht riesigen Beamtenapparat“ des Bundes. „Dass wir diese Spezialisten aber kaltstellen, um Berater für Millionenbeträge die Arbeit von Beamten machen zu lassen, ist eine dramatische Fehlentwicklung.“ BAMF und Innenministerium äußerten sich gestern nicht. Die FDP will nach „Bild“-Informationen nun auch den früheren Flüchtlingskoordinator und heutigen Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) im Innenausschuss anhören. +++