Bund fördert KI-Mobilitätsprojekt aus Fulda mit fast 11 Millionen Euro

Fulda-Roboterfahrzeug künftig im Praxistest rund um das Frankfurter Waldstadion

Ein Reallabor für automatisierte Mobilität wird heute vom Bund eine Förderung in Höhe von fast 11 Millionen Euro erhalten. Das teilte Dr. Michael Güntner (CDU), Staatssekretär
Im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, dem heimischen Wahlkreisabgeordneten Michael Brand (CDU) mit. Der Fuldaer Bundestagsabgeordnete hatte im Oktober 2020 Staatssekretär Günter zu einem „Fulda-Gipfel“ eingeladen, um für Investitionen des Bundes in neue Technologien aus der Region zu werben. „Bei uns in Fulda und aus Osthessen gibt es einen besonders innovativen Mittelstand, den wir brauchen, um Deutschland an die Spitze bei Digitalisierung und KI zu führen. Und das muss unser Anspruch sein.“ Beim Treffen in Fulda hatte sich Güntner u.a. bei der Firma EDAG über den CityBot und intelligente Vernetzung informiert, auch über die Kooperation mit der Hochschule Fulda. Seit Monaten liefen auf der Fachebene Gespräche über eine Realisierung des neuen Konzepts mit zahlreichen Partnern in Hessen.

Gemeinsam mit den Wahlkreisabgeordneten in Bund und Land, Markus Meysner und Thomas Hering, Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld, Landrat Bernd Woide, Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber, IHK Fulda, Hochschule Fulda, Deutsche Bahn ging es bei dem damaligen Spitzentreffen um den Stärkung des Bahnstandortes Fulda, die Fortschritte beim Ausbau der ICE-Verbindung Fulda-Frankfurt, die Förderung von neuen Radwegen durch den Bund sowie von neuen Technologien wie Wasserstoff, Brennstoffzelle sowie die Themen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Dass daraus „jetzt ein millionenschwere und zukunftsweisende Förderung wird, ist ein echter Erfolg“, so MdB Brand. „Und wir haben noch weitere Zusagen des Bundes für unsere Region erreichen können. Ich danke allen, die zum Ergebnis beigetragen haben, das ist eine richtig große Nummer, aus der ein richtiger Schub beim Thema Künstliche Intelligenz entstehen kann.“

Staatssekretär Dr. Michael Güntner: „Das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderte Mobilitätsprojekt „Campus FreeCity“ hat das Potenzial, durch Vernetzung und Künstliche Intelligenz zu geringeren Emissionen sowie einer effizienteren Flächennutzung beizutragen. Die Idee einer Flotte modularer hochautomatisierter Roboterfahrzeuge aus Fulda ist ein spannender Lösungsansatz. Das Projekt wird im Realbetrieb zeigen: Neue Mobilität ist intelligent, vernetzt und auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet. Durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz im Verkehrsbereich kann unser Leben erleichtert und verbessert werden.

Der heimische Bundestagsabgeordnete Michael Brand bezeichnete das Projekt als „deutliches Signal dafür, dass der ländliche Raum beim Thema Digitalisierung durch seinen innovativen Mittelstand eine Führungsrolle übernehmen kann“. Er dankte den „Pionieren aus unserer Region dafür, dass sie nicht nur einen Beispiel für Innovation in Deutschland sind, sondern auch für die Verbindung zwischen Tradition und Innovation in Osthessen“. Unter Anspielung auf frühere Beschreibungen wie „Laptop und Lederhosen“ sprach Brand davon dass in Osthessen „bodenständige Heimat und digitale Zukunft ein starkes Paar bilden. Dieses Projekt ist ein schönes Beispiel dafür.“

„Das gemeinschaftlich entwickelte Mobilitätsprojekt beweist einmal mehr: Hessen ist ein Land der Künstlichen Intelligenz und Innovationstreiber der Smart Region-Entwicklung in Deutschland und Europa. Kluge Entwicklungen und Visionen, wie die des „Campus FreeCity“ stärken unser Label „KI made in Hessen“ und unterstützen die Menschen auf dem Weg in die digitale, vernetzte Mobilität der Zukunft. Genau dieser konkrete Nutzen ist es, den wir mit unserer Hessischen Digitalstrategie verfolgen. KI muss dem Menschen dienen und nicht umgekehrt“, so die Hessische Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.

Michael Kadow, HOLM: „Das Projekt Campus FreeCity erforscht ein völlig neuartiges Mobilitäts- und Logistiksystem und leistet so konkrete Beiträge zur Verkehrswende. Langfristig bietet es einen ganzheitlichen, nachhaltigen Ansatz zur Lösung innerstädtischer Verkehrsprobleme. Wir sind deshalb stolz darauf, diesen Prozess als Konsortialführer zu koordinieren und gemeinsam mit unseren Projektpartnern wegweisende industrielle Forschung und Entwicklung für neue intelligente und vernetzte Mobilitätskonzepte voranzutreiben. Im HOLM bringen und denken wir Logistik und Mobilität zusammen; auch das macht das Projekt Campus FreeCity möglich.“

Neben der Förderung von KI-Projekten fördert das BMVI zahlreiche Innovationen mit KI-Bezug u.a. im Rahmen des datenbasierten Förderprogramms mFUND, der Strategie des automatisierten und vernetzten Fahrens, dem Förderprogramm „Innovative Hafentechnologien“ und dem Förderprogramm zur „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“. +++ pm

Zum Projekt Campus FreeCity
Im Projekt Campus FreeCity wird ein Reallabor zur Erforschung des Potentials einer vernetzten Flotte modularer Roboterfahrzeuge eingerichtet. „CityBot“- Fahrzeugprototypen zum Transport von Personen und Gütern werden im Vorhaben zu einem innovativen, umfassenden Mobilitätskonzept weiterentwickelt. Unter Nutzung von Methoden der künstlichen Intelligenz, automatisierten Fahrfunktionen, Vernetzung und Datenaustausch und moderner Mensch-Maschine-Schnittstellen soll ein hochautomatisiertes, intelligentes Gesamtsystem entwickelt werden, welches durch optimale Koordination und Auslastung Emissionen reduzieren und den Flächenverbrauch senken kann. Begleitende Nutzerstudien untersuchen Akzeptanzfaktoren und Kommunikationsmodi des Konzeptes.
Fördersumme: 10,9 Mio €
Projektpartner:
• House of Logistics and Mobility (HOLM) GmbH, Frankfurt am Main
• EDAG Engineering GmbH, Fulda
• Hochschule Fulda
• Technische Universität Darmstadt
• EintrachtTech GmbH, Frankfurt am Main
• T-Systems International GmbH, Frankfurt am Main
• COMPREDICT GmbH, Darmstadt
• DEKRA Automobil GmbH, Klettwitz#