Bund der Vertriebenen veranstaltete Tag der Heimat in Lauterbach

Rudolf Bauer, Bgm. Hans-Rainer Vollmöller, Siegbert Ortmann, Dr. Karl August Helfenbein und Anton Lerch

Lauterbach. Im mit Städtewappen aus dem ehemaligen Sudetenland dekorativ geschmückten Saal des Posthotels „Johannesberg“ konnte der stellvertretende Vorsitzende des BdV-Lauterbach, Anton Lerch, am Sonntagnachmittag zahlreiche Besucher und Ehrengäste zum „Tag der Heimat“ willkommen heißen. Das dreistündige, bunte Programm wurde von dem Männergesangsverein Liederkranz Maar unter Leitung von Werner Waldeck stimmungsvoll umrahmt, und im weiteren Verlauf gaben auch noch das „Vogelsberg-Echo“ mit Lydia und Werner Giebisch eine Reihe von Volksliedern zum Besten.

Wertvolle Aufbauarbeit geleistet

Zuvor kamen allerdings die Ehrengäste zu Wort und verwiesen dabei auf ihre Achtung und Wertschätzung gegenüber den Heimatvertriebenen in Lauterbach. „Sie haben nach dem Kriege am demokratischen Aufbau in dieser Region entscheidend mitgewirkt, dafür gebührt Ihnen immer-währender Dank“, so Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller. Der Heimathystoriker Prof. Dr. Karl August Helfenbein sprach die aktuelle Flüchtlingskatastrophe an und forderte mehr Toleranz und weniger Kriege weltweit. Weitere Grußworte sprachen der BdV-Kreisvorsitzende Rudolf Bauer aus Fulda und Adolf Penzel von der Egerländer Gmoi in Eichenzell. Der BdV-Landesvorsitzende Siegbert Ortmann aus Lauterbach hielt den Festvortrag bei dieser Veranstaltung. Für ihn sind die zahlreichen alljährlichen Veranstaltungen der BdV-Kreisgruppen und Landsmannschaften im ganzen Land zum Tag der Heimat hervorragende geeignet, die jeweiligen Traditionen mit Erinnerungskultur und eigene, heimatliche Brauchtums-Pflege der Vertriebenen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Der hessischen Landesregierung und der Bundesregierung dankte er für die jetzt erfolgte Einführung der deutschen Gedenktage für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation.“Mit der Einführung dieser eigenen Gedenktage in der Bundesrepublik wird die Solidarität und Wertschätzung der Gesellschaft gegenüber denjenigen, die unter den Folgen von Flucht. Vertreibung und Deportation leiden oder zu leiden hatten, endlich zum Ausdruck gebracht“, so Ortmann.

Wunsch nach zukunftsorientierte Vertriebenenorganisation

Der BdV-Landesvorsitzende verwies bei seinen Ausführungen weiter auf das derzeitige Erscheinungsbild der Bundes der Vertriebenen und kündigte an, dass man ohne nur auf Mitleid und Trost zu bauen, sich als lebendige Vertriebenenorganisation weiterhin mit besten Kräften für den Erhalt des kulturellen Erbes in den ehemaligen Vertreibungsregionen sowie die Integration der Vertriebenen und Flüchtlinge sowie Spätaussiedler einsetzen werde. „Das unerschütterliche Streben nach Verständigung und Aussöhnung mit den östlichen Nachbarländern bleibt Maßstab unseres verbandspolitischen Wirkens und davor lassen wir uns von niemanden abhalten“, erklärte der BdV-Landesvorsitzende. In diesem Zusammenhang werde auch permanent daran gearbeitet, das leider vielfach noch bestehende Image als „Verband der ewig Gestrigen“ zu beseitigen und somit eine überzeugende und nachhaltige Existenzberechtigung des Bundes der Vertriebenen als moderne, zukunftsorientierte Vertriebenenorganisation zu erreichen.

Vertreibungen sind und bleiben Unrecht

Abschließend ging Ortmann schließlich noch auf die aktuelle, weltweite Vertriebenen- und Flüchtlingssituation mit eigener Positionsbeschreibung ein. Abschließend sagte er: „ Vertreibungen, wo auch immer, sind und bleiben Unrecht, sie dürfen niemals ein Mittel der Politik sein. Für den Bund der Vertriebenen gilt ohne Einschränkung, dass Menschenrechte immer und überall zu achten sind und Vertreibungen weltweit geächtet werden müssen.“ +++ fuldainfo | hans schmidt