Bulgariens Ministerpräsident sieht sich als Opfer einer Intrige

Bulgariens Ministerpräsident Bojko Borissow sieht sich als Opfer einer Intrige. „Bei den kursierenden Bildern aus meinem Schlafzimmer handelt es sich um arrangierte Aufnahmen wie aus einem Lehrbuch des KGB“, sagte Borissow der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ über im Sommer öffentlich gewordene Fotos, die ihn schlafend in seinem Bett sowie auf dem Nachtschrank eine Pistole, Goldbarren und Bündel mit 500-Euro-Scheinen zeigen. Laut Borissow hat eine seiner Geliebten diese Fotos sowie Videoaufnahmen aus seinem Haus gemacht. Dahinter stünden kriminelle Oligarchen, die sich an ihm rächen wollten, da er Bulgarien reformiert und auf den Weg zu einer Mitgliedschaft in der Eurozone gebracht habe: „Dieser Plan wurde über Jahre vorbereitet, und all meine Reformen haben meine Feinde nur noch mehr angespornt.“ Die Fotos seien zwar echt, doch Gold, Geld und die Pistole habe seine frühere Geliebte in ihrer Handtasche in sein Haus geschmuggelt. Dort habe sie alles „in meinen Nachtschrank gelegt und dieses Arrangement dann fotografiert“. Er sei zu vertrauensselig gewesen: „Niemals in all diesen Jahren, wenn eine Dame mich besucht hat, haben die Sicherheitsleute ihre Taschen durchsucht und kontrolliert“, so der Politiker, der den EU- und NATO-Mitgliedsstaat Bulgarien mit kurzen Unterbrechungen seit 2009 regiert. „Ich bin ein erfolgreicher Politiker, aber mein Privatleben ist ein Fehlschlag“, sagte Borissow und fügte hinzu, seine Gegner versuchten ihm durch inszenierte Skandale zu schaden, da sie ihn bei Wahlen nicht besiegen könnten: „Im Lehrbuch des KGB steht: Man muss ein Kompromat erschaffen, also kompromittierendes Material – und zwar von solcher Art, dass die Person, die getroffen werden soll, sich vor sich selbst ekelt, wenn sie das Material sieht.“ Dies hätten seine Feinde nicht zum ersten Mal versucht: „Man behauptet, ich besitze ein Haus in Barcelona, ein Anwesen in Los Angeles oder eine griechische Insel, wo ich angeblich sogar ein Mannequin ermordet haben soll.“ Diese Vorwürfe seien alle unwahr. +++