Bürgermeister Litzinger geht juristisch gegen WELT-Berichterstattung vor

Tatsächlicher Kontext: Leichtere Vorfälle in der Vergangenheit

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Christian Litzinger, Bürgermeister von Gelnhausen, geht gegen den Axel Springer Verlag vor. Foto: Tobias Koch

Der Bürgermeister der Barbarossastadt Gelnhausen, Christian Litzinger (CDU), hat eine anwaltliche Abmahnung gegen den Axel-Springer-Verlag ausgesprochen. Hintergrund ist die Berichterstattung des Newsportals WELT.de am 2. und 3. Juli 2025. Die Redaktion hatte Litzinger mit dem Satz „Bei hohen Temperaturen liegen die Gemüter manchmal blank“ zitiert – und diesen aus Sicht des Bürgermeisters in einen irreführenden Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen auf minderjährige Mädchen im Gelnhäuser Freibad gestellt.

Nach Angaben von Litzingers Anwalt, Dr. Marcel Leeser, sei durch die Darstellung der WELT der „falsche Eindruck“ erweckt worden, der Bürgermeister habe versucht, den mutmaßlichen sexuellen Übergriff am 22. Juni 2025 mit wetterbedingten Stimmungsschwankungen zu relativieren. Dies weise Litzinger entschieden zurück.

Tatsächlicher Kontext: Leichtere Vorfälle in der Vergangenheit

Litzinger hatte der WELT am 29. Juni 2025 ein Interview gegeben. Dabei beantwortete er zunächst eine Frage zu den mutmaßlichen Übergriffen durch vier Männer syrischer Herkunft auf acht Mädchen im Alter von 11 bis 16 Jahren. Er schilderte, dass die Polizei rasch eingegriffen und drei Tatverdächtige festgenommen habe. In einer zweiten Frage wurde er nach früheren Vorfällen im Schwimmbad gefragt. Litzinger erklärte daraufhin, dass es zuvor nur kleinere Delikte wie Diebstähle und verbale Auseinandersetzungen gegeben habe. In diesem Zusammenhang fiel auch der zitierte Satz über „blank liegende Gemüter“, der sich ausdrücklich nur auf diese leichteren Vorfälle bezogen habe.

Manipulative Kontextsetzung?

In der WELT-Berichterstattung wird die Aussage des Bürgermeisters jedoch unmittelbar neben den Informationen über die sexuellen Übergriffe zitiert. Dort heißt es etwa: „Schließlich sorgte ein Satz des Bürgermeisters bei WELT TV für Empörung. ‚Bei hohen Temperaturen liegen die Gemüter manchmal blank‘, sagte er in einem Interview.“ Aus Sicht von Litzingers Rechtsvertretern entsteht dadurch beim Leser der irreführende Eindruck, der Bürgermeister wolle die schweren Vorwürfe relativieren.

Reaktion und Konsequenzen

Die Darstellung der WELT hat bundesweit für Kritik gesorgt – nicht zuletzt in den sozialen Netzwerken. Litzinger sieht sich inzwischen nicht nur massiver Kritik, sondern auch mehreren Morddrohungen ausgesetzt. Rechtsanwalt Dr. Marcel Leeser kündigte juristische Schritte an: „Unser Mandant hat sexuelle Übergriffe niemals verharmlost. Gegen diese völlig unverantwortliche Form des populistischen und manipulativen Journalismus wird der Bürgermeister von Gelnhausen mit allen rechtlichen Mitteln vorgehen.“ +++


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