Bürgerliste für PV-Pflicht auf Gemeindedächern – Antrag bekommt Mehrheit

PV-Anlagen sind heute absoluter Standard

Solaranlage

Seit 2008 gibt es einen Beschluss der Gemeindevertretung, dass auf allen „gemeindlichen Dächern“ Photvoltaikanlagen errichtet werden sollen. Seitdem wurden lediglich von der „1. Eichenzeller Bürgersolar Gesellschaft“ einige wenige gemeindliche Dächer mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, heißt es in einer Mitteilung der Bürgerliste. In der jüngsten Gemeindevertretersitzung stellte die CDU einen Antrag, dass man die mögliche Verwendung der gemeindlichen Dächer prüfen solle und bei technischer und wirtschaftlicher Machbarkeit Maßnahmen und Konzepte planen solle, wie zusätzliche PV-Anlagen umsetzbar wären.

Joachim Weber von der Bürgerliste reagierte verärgert auf diesen Antrag: „Seit 14 Jahren gibt es den Beschluss. Jetzt entdeckt die CDU Photovoltaik neu und will das, was seit 14 Jahren gilt, prüfen und evaluieren. PV-Anlagen sind heute absoluter Standard, rechnen sich in fast jedem Fall und eine moralische Pflicht bezüglich CO2 Ausstoß und Unabhängigkeit von Öl und Gas. Wer hier erst technische und wirtschaftliche Machbarkeit prüfen will um dann Konzepte entwickeln möchte, hat nicht verstanden um was es geht. Das kann ich nur als Schaufensterantrag verstehen, der jahrelange Untätigkeit beim Klimaschutz überspielen soll“.

Die Bürgerliste stellte in der Sitzung einen Änderungsantrag, dass an allen Gebäuden, an denen es wirtschaftlich möglich ist, PV-Anlagen zu installieren, dies zeitnah zu tun und die Mittel dazu schon im Haushalt 2023 bereitzustellen. Dieser Antrag wurde mit den Stimmen von Bürgerliste, SPD und FDP angenommen. „Damit gibt es jetzt eine klare verpflichtende Beschlusslage. Aus meiner Sicht können maximal Denkmalschutz und Nordlagen noch zu eventuellen Einschränkungen führen. Aber auch da ist eine Machbarkeit bei der aktuellen Entwicklung der Strompreise eher wahrscheinlich. Ich möchte auch jetzt schon ankündigen, dass ein Haushalt 2023 ohne starke Umweltkomponente von uns keine Zustimmung bekommen wird“, so Weber abschließend. +++