Bürgerliste Eichenzell: Wahlkampfveranstaltung „Energie für die Zukunft“ gut besucht

Friedrich: Eichenzell soll Sonnengemeinde werden

Der Kandidat der Bürgerliste für die Bürgermeisterwahl in der Gemeinde Eichenzell am 26. Januar, Harald Friedrich, hatte am Dienstag zur Wahlkampfveranstaltung „Energie für die Zukunft“ in den Eichenzeller Ortsteil Welkers eingeladen. Die Veranstaltung stieß auf so viel Resonanz, dass der Saal im Landgasthof Buch sprichwörtlich „aus allen Nähten“ platzte. Kein Wunder, denn Friedrich hatte für diesen Abend zwei hervorragende Referenten gewinnen können.

In seinen Begrüßungsworten wies Friedrich auf die Notwendigkeit hin, dem Klimawandel entgegen zu treten, der in vollem Gange sei. „Wir haben große Schäden in unseren Wäldern, die Bauern beklagen Missernten und die Unwetter bescheren uns Überschwemmungen in nie gekannter Häufigkeit“, so Bürgermeisterkandidat Friedrich. Die große Politik lasse keine klare Linie erkennen und so sei es die Aufgabe der Gemeinden und der „kleinen Leute“, ihre eigene Energiewende zu gestalten. Die Fragen, so Friedrich, seien, wie man CO2 einsparen und wie man selbst erneuerbare Energie erzeugen und speichern könne. Gesprochen hatte am Dienstagabend auch Uwe Nenzel, seines Zeichens Bezirksschornsteinfegermeister und Energieberater der Hessischen Landesenergieagentur. Themen waren Dämmung und Isolation, Belüftung und Luftzirkulation, Erneuerung der Heizung bzw. grundsätzliche Gedanken zur Wahl der Heiztechnologie im Bestandsgebäude (Altbau) oder für den Neubau. In einfachen Sätzen brachte er so die neuesten Erkenntnisse an die Zuhörer und konnte viele Sachverhalte aus eigener Erfahrung untermauern.

Im Anschluss sprach Klaus Schleicher, ortsansässiger Spezialist für Photovoltaik und elektrische Energiespeicher. Schleicher ist Geschäftsführer der Firma kse in Welkers und er hat nicht nur die Photovoltaik-Krise überlebt, sondern seine Unternehmung expandiert sogar noch. Für Schleicher ist klar, alles wird in Zukunft elektrisch. An verschiedenen Schaubildern erklärte er zum Beispiel die Nachteile der Wasserstoffwirtschaft im Vergleich zum Batteriespeicher. Ein modernes Wohnhaus in Rothemann, das von ihm projektiert wurde, ist nahe an der Unabhängigkeit von externer Energiezufuhr (Autarkie) und hat einen leistungsfähigen Akku als zentrales Element. Schleicher ist ein Verfechter von elektrischen Wärmepumpen und das Fahrzeug der Zukunft wird seiner Meinung nach natürlich ebenfalls elektrisch angetrieben.

Harald Friedrich dankte den Referenten sowie den Gästen, die etwa 2 Stunden gebannt zugehört hatten. Friedrich erwähnte, dass sich in diesen Tagen der neue Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber bei KSE über die neuesten Möglichkeiten der Energiewende informieren werde. Friedrich war der Meinung, dass in der Gesamtgemeinde Eichenzell noch enormes Potenzial für Photovoltaikanlagen schlummere. Auf seinen Luftbildern, die von seinen Flügen als Pilot über der Heimatgemeinde entstünden, könne man gut erkennen, dass nur etwa 10 Prozent der Dächer eine PV-Anlage hätten. Er wolle als Bürgermeister dazu beitragen, dass Eichenzell zur Sonnengemeinde Hessens würde. „Wenn ich die Worte ‚Energie-Autarkie‘ und ‚dezentrale Speicherung‘ höre, dann elektrisiert mich das jedes Mal. So können wir, die kleinen Leute, und wir als Gemeinde die Energiewende voranbringen, ohne auf den Staat zu warten“, so der Bürgermeisterkandidat der Bürgerliste Eichenzell, Harald Friedrich, abschließend des offiziellen Veranstaltungsteils. +++ pm