„Brutvögel brauchen unsere Unterstützung“

Naturschützer appellieren: haltet die Katzen im Haus

Verlust von mindestens 30 Millionen Vögel pro Jahr durch Katzen.

„Helft den Vögeln im Garten und haltet die Katzen im Haus, denn unsere Brutvögel brauchen dringend Hilfe.“ Diesen Appell richten Adolf Tausch und Dr. Wolfgang Dennhöfer im Namen des Naturschutzbeirates des Vogelsbergkreises an Katzenbesitzer und Katzenliebhaber. „Uns Naturschützern ist klar: Die größte Bedrohung für die Artenvielfalt ist die fortschreitende und weiträumige Verschlechterung von Lebensräumen durch den Menschen“, so Adolf Tausch, der Vorsitzende des Naturschutzbeirates in einer Pressemitteilung. Bei dem Appell gehe es um „Soforthilfe vor der eigenen Haustür“.

Die Wissenschaft sei sich einig, dass freilaufende Hauskatzen zu einem großen Problem geworden seien. Dutzende Untersuchungen aus Deutschland und der ganzen Welt zeigten: Viel zu viele geschützte Vögel, Kleinsäuger, Amphibien und Eidechsen fielen ihrem Beutetrieb zum Opfer – jedes Jahr und besonders in den Hausgärten und am Rande der Siedlungen. „Etwa zehn Millionen Hauskatzen leben in Deutschland. Mittlerweile sind sie die Haupt-Beutegreifer im Siedlungsraum – weit vor Elstern, Krähen, Marder und Waschbär“, erklärt Adolf Tausch. Vorsichtige Hochrechnungen würden von einem Verlust von mindestens 30 Millionen Vögel pro Jahr durch Katzen in unserem Land ausgehen.

Dr. Dennhöfer outet sich als Katzenfreund. „Ich liebe Katzen, Katzen sind faszinierende Tiere – egal ob wild oder zahm. Aber unsere Brutvögel sterben vor unseren Augen aus. Sie brauchen jede Unterstützung. Und dazu gehört: Passt auf die freilaufenden Katzen auf. In unserem Garten in Altenburg mit 1000 Quadratmetern patrouillieren mindestens sieben Katzen. Die Wildkatzen im Wald dagegen besetzen Reviere von rund 50 Hektar, also 500.000 Quadratmeter. Das heißt: In unseren Siedlungen ist die Katzendichte viel zu hoch. Und das ist fatal für Eidechsen und Kleinvögel.“

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