Brasilianischer Senat stimmt für Amtsenthebung von Dilma Rousseff

Brasilia. Der brasilianische Senat hat am Mittwoch für die Amtsenthebung der bisherigen Präsidentin Dilma Rousseff gestimmt. 61 Senatoren stimmten für die Amtsenthebung, 20 dagegen. Mindestens 54 Stimmen waren für die endgültige Absetzung Rousseffs nötig. Ihr wurden Verstöße bei der Führung der Staatsfinanzen Brasiliens vorgeworfen. Deswegen war sie bereits im Mai 2016 für sechs Monate von ihrem Amt suspendiert worden. Seitdem leitet Vizepräsident Michel Temer die Regierungsgeschäfte des Landes. Er wird voraussichtlich auch für den Rest der regulären Amtszeit der bisherigen Präsidentin bis 2018 Staatschef bleiben. Rousseff war seit dem 1. Januar 2011 Präsidentin von Brasilien. Die Wirtschaftswissenschaftlerin und Politikerin der gemäßigt linken sozialdemokratischen Partei "Partido dos Trabalhadores" war die erste Frau in diesem Amt. +++


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1 Kommentar

  1. Und wieder hat das Kapital gesiegt und der Dollar ist für einen weiteren Zeitraum gerettet. Rousseff war dabei, zusammen mit Putin und den Chinesen eine neue Leitwährung zu etablieren, um endlich von der Knechtschaft des Dollars befreit zu werden. Ihr musste klar sein, dass die USA dabei nicht tatenlos zusehen. Eigentlich muss sie froh sein, dass es ihr nicht wie ihrem Amtskollegen Alliende in Chile erging, der seinerzeit einfach von der CIA ermordet wurde, um Chile wieder auf den geraden Weg des Kapitalismus zu bringen. Mit Temor hat die USA nun einen willigen Gefährten, der Brasilien wieder auf den Pfad der Tugend und der unverbrüchlichen Treue zu den USA führen wird. Heute hat er bereits entsprechende "Reformen" angekündigt. Die Unverschämtheit bei diesem Vorgehen besteht darin, dass man Rousseff keine einzige Korruptionshandlung vorwerfen konnte, während bei Temor - ihrem Nachfolger - das nicht so eindeutig der Fall ist. Frisieren von Haushaltszahlen ist in vielen Ländern nicht unüblich und selbst Deutschland trickst mit Schattenhaushalten herum, um die offiziellen Haushaltszahlen zu schönen. Man hat in Brasilien einen Anlass gesucht, um eine unliebsame Präsidentin los zu werden und in Südamerika wieder mehr Einfluss zu gewinnen. Geopolitik nennt man das wohl.

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