Brandschutzerziehung spielt in der Kita St. Bartholomäus in Hilders eine große Rolle

Vier Frauen engagieren sich in der Feuerwehr

Seit drei Jahren hat Adrian Vogler mit dem Amt des Kreisbrandinspektors (KBI) die höchste feuerwehrtechnische Dienststellung im Landkreis Fulda inne. Zu den Aufgaben des 32-Jährigen gehören unter anderem die Aufsicht und die Unterstützung in brandschutztechnischen Angelegenheiten gegenüber den kreisangehörigen Städten und Gemeinden, die Planung und Durchführung von gemeinsamen Übungen, Ausbildungs- und Fortbildungsveranstaltungen und die Förderung der Brandschutzerziehung.

Frage: Haben Sie eigentlich auch schon im Kindergarten davon geträumt, Feuerwehrmann zu werden?

Adrian Vogler: Tatsächlich bin ich bereits als Kleinkind auf die Arbeit der Feuerwehr aufmerksam geworden, weil ich nur zwei Häuser vom Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Fulda-Kohlhaus entfernt wohnte. Mit 13 Jahren bin ich in die Jugendfeuerwehr eingetreten. Ich habe am Florianstag Geburtstag, das verpflichtet.

Frage: Statistisch stehen im Landkreis 3953 Feuerwehrmännern 373 Feuerwehrfrauen – das sind neun Prozent – gegenüber. Dass im Kindergarten in Hilders mehr als ein Viertel der Erzieherinnen bei der Feuerwehr aktiv ist, ist etwas Besonderes, oder?

Vogler: Ja, ich denke, hier sollte dem Träger auch einmal ein Dankeschön ausgesprochen werden, denn ohne dessen Zustimmung wäre solch ein Konzept nicht möglich. Dieses Engagement sollte für unsere Gesellschaft ein Vorbild sein.

Frage: Warum ist es sinnvoll, Kinder schon im Kindergarten mit dem Thema Brandschutz vertraut zu machen?

Vogler: Zum einen ist es überlebenswichtig, dass auch Kinder wissen, wie sie sich in Notfällen zu verhalten haben. Zum anderen ist die Faszination für die Arbeit der Feuerwehr gerade in diesem Alter besonders stark. Dieses Interesse gilt es zu bewahren, damit wir Nachwuchs für unsere Einsatzabteilungen haben. In den Kinder- und Jugendfeuerwehrgruppen erfahren die Mitglieder Kameradschaft und können sich im Team geistig und körperlich verausgaben. Nur mit attraktiver Nachwuchsarbeit können Feuerwehrvereine, die ja auch Kulturgut sind, erhalten bleiben.

Frage: Manchmal entsteht der Eindruck, dass es viele Erwachsene gibt, die noch nichts von richtigem Verhalten im Brandfall gehört haben. Sonst würde es vermutlich weniger Kritik der Einsatzfeuerwehr an Gaffern geben, die – wie jüngst in Tann-Neuswarts – die Löscharbeiten behindern?

Vogler: Ja, das ist insbesondere bei Großschadenslagen immer wieder ein Problem. Ich wünsche mir, dass diese interessierten Bürger ihre Neugier stillen, indem sie sich bei der Feuerwehr engagieren – statt diese im Einsatz zu behindern. / sli