Bouffier gegen abgewandelte GroKo

Die SPD muss sich entscheiden

Volker Bouffier (CDU)

Wiesbaden. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat Erwägungen in der SPD zurückgewiesen, ein Koalitionsbündnis mit der Union könne auch die Verabredung enthalten, für bestimmte Felder der Politik die Möglichkeit wechselnder Mehrheiten zu vereinbaren. „Wir brauchen sowohl für Deutschland, aber auch für die Rolle Deutschlands in Europa eine stabile Regierung“, sagte Bouffier, der auch stellvertretender CDU-Vorsitzender ist, im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Wechselnde Mehrheiten kann man zwar theoretisch für spannend halten. In der Praxis aber würde das sehr schnell an die Grenzen einer gedeihlichen Zusammenarbeit führen.“ Vor den an diesem Mittwoch beginnenden Gesprächen der Partei- und Fraktionsvorsitzenden von CDU, CSU und SPD erhob Bouffier den Vorwurf: „Die SPD muss sich entscheiden, was sie eigentlich will. Eigentlich möchte sie gar nichts. Das Problem der SPD ist: Die Basis traut der Führung nicht, und die Führung traut sich nichts zu.“ Auf den innerparteilichen Druck, dem sich der SPD-Vorsitzende Martin Schulz ausgesetzt sieht, reagierte Bouffier mit dem Hinweis: „Ich sage ganz offen: Wir können ja nicht die Therapiegruppe für die SPD abgeben. Die SPD muss zunächst einmal entscheiden, ob sie bereit ist, Verantwortung zu übernehmen.“ Er sagte: „In einer Koalition muss sich jeder Partner wiederfinden. Aber deswegen dürfen wir nicht auf die alten Ladenhüter der SPD zurückgreifen.“ +++