Bosbach will verbindliche Altersprüfung bei jungen Flüchtlingen

Im Zweifel könne man schließlich immer noch für den Flüchtling entscheiden

CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach
Wolfgang Bosbach (CDU)

Berlin. Nach der Bluttat von Kandel hat sich der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach der Forderung der CSU angeschlossen, eine obligatorische Altersprüfung bei jungen Flüchtlingen einzuführen. „Ich sage seit über zwei Jahren gebetsmühlenartig: Wir müssen wissen, wer in unser Land kommt“, sagte Bosbach im „Deutschlandfunk“. Das gelte für Identität, für Nationalität und auch für das Lebensalter. „Es ist verfahrensrechtlich ein erheblicher Unterschied, ob jemand als Minderjähriger zu uns kommt oder als Volljähriger.“ Da die Rechtsstellung für Minderjährige wesentlich besser sei, würden viele junge Flüchtlinge behaupten, minderjährig zu sein. Die CSU-Forderung nach einer verbindlichen Altersprüfung unterstütze er deshalb ausdrücklich, so Bosbach weiter. „Ich weiß auch nicht, was dagegen spricht.“ Das Argument, es gebe keine hundertprozentige Sicherheit bei den Techniken zur Altersprüfung, könne nicht gelten. „Wo gibt es denn hundertprozentige Sicherheit? Sollen wir deshalb auf die Altersfeststellung verzichten?“, sagte der CDU-Politiker. Im Zweifel könne man schließlich immer noch für den Flüchtling entscheiden und „ein bis zwei Jahre abziehen“, wenn man sich nicht ganz sicher sei. Am Mittwochnachmittag hatte ein 15-Jähriger eine Gleichaltrige in einem Drogeriemarkt in Kandel erstochen. Der Angreifer stammt nach Angaben der Staatsanwaltschaft aus Afghanistan. +++