Boris Palmer schreibt Brief an Bahn-Vorstand

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat sich nach seiner umstrittenen Kritik an der neuen Werbekampagne der Bahn an den Vorstand des Unternehmens gewendet. „Ich habe einen Brief an Bahnvorstand Ronald Pofalla geschrieben. Solche Kampagnen werden in einem Großunternehmen nach meiner Erfahrung intensiv geplant und diskutiert. Ich will wissen, ob der Vorstand mit der Entscheidung befasst war und ob man sich ihrer möglichen Konsequenzen bewusst ist“, sagte Palmer der Wochenzeitung „Die Zeit“. Palmer räumte aber auch Fehler ein: „Das Ganze war ein Schnellschuss. Ich habe keine zwei Minuten, nachdem ich die Werbung eher zufällig im Internet entdeckt hatte, drei Sätze dazu auf Facebook gepostet.“ Und weiter: „Das war fahrlässig, ich hätte mein Anliegen besser begründen müssen“, sagte er. Das Ergebnis sei „Bockmist“. Inhaltlich hält Palmer an seiner Kritik an der Kampagne aber fest. „Die Mehrheitsgesellschaft kommt praktisch nicht vor“, so Palmer. Das spalte die Gesellschaft. „Bei den Menschen, die ohnehin fürchten, dass sie übergangen werden (…), löst die Kampagne Abwehrreflexe aus“, sagte er. +++