Bonifatius – Das Musical: Gelungene Wiederaufnahme im traumhaften Ambiente

Stimmiger Dreiklang aus Chor, Orchester und Darstellendem Spiel

Gestern Abend feierte „Bonifatius – Das Musical“ im Rahmen des Musical Sommers Fulda 2019 auf dem Fuldaer Domplatz vor über 4.000 Zuschauerinnen und Zuschauern Wiederaufnahme. Erstmalig wurde das Musical im Jahr 2004 im Fuldaer Schlosstheater im Rahmen der Veranstaltungsreihe aufgeführt. In den Musical Sommern 2005, 2006 und 2010 wurde es weiterentwickelt, bevor es im Jubiläumsjahr (1275 Jahre Klostergründung Fulda) komplett neu, mit Orchester und einem Chor – bestehend aus 130 Sängerinnen und Sängern aus der Region – und zum ersten Mal auch als Freiluft Musikevent aufgeführt wurde.

Viele zeigten sich am Premierenabend von der traumhaften Kulisse beeindruckt. Unter den Ehrengästen befanden sich auch der Hessische Ministerpräsident, Volker Bouffier, der der Premiere gemeinsam mit seiner Frau, Ursula, beiwohnte. Bouffier sprach von einem tollen Erlebnis: „Die Inszenierung von Bonifatius ist für Fulda und das ganze Land eine großartige Sache.“
In der Hauptrolle war am Donnerstagabend, wie schon bei der Uraufführung im Jahr 2004, Reinhard Brussmann zu sehen, den man aus vielen spotlight-Produktionen her kennt („Die Schatzinsel – Das Musical“, „Der Medicus – Das Musical“, …); Für ihn dürfte Fulda inzwischen so etwas wie seine zweite Heimat geworden sein. Und auch für Casting-Star Friedrich Rau (Bonifatius Schüler Sturmius) ist die Domstadt mittlerweile keine fremde mehr. So war Rau, der erstmalig einer größeren Öffentlichkeit durch die Sat. 1-Castingshow „Ich Tarzan, Du Jane!“ in 2008 bekannt wurde, schon in den Hauptrollen der spotlight-Produktionen von „Der Medicus – Das Musical“ und „Die Schatzinsel – das Musical“ zu sehen. Die Rolle der „Alrun“ wurde gestern allerdings nicht, wie es noch im vergangenen Jahr in der Pressekonferenz zum Event hieß, von Sabrina Weckerlin („Die Päpstin – das Musical“) verkörpert, sondern von Judith Jandl. Dramaturgisch griff Produktionsleiter Peter Scholz und Librettist Dennis Martin bei der Neuinszenierung auf dem Domplatz Regisseur Stefan Huber, den man unter anderem von den „Bad Hersfelder Festspielen“ (Musical Titanic) her kennt, unter die Arme. Ebenso wurden für das Freiluft-Arrangement die Kölner Symphoniker, die gestern von Inga Hilsberg dirigiert wurden, nach Fulda geholt. Mit der musikalischen Leitung des Chores war am Premierenabend Carsten Rupp betraut.

Vorausgegangen war der Premiere bei einem herrlichen Spätsommerabend ein Sektempfang im benachbarten Schlossgarten. Hierzu hatten sich zahlreiche Prominente, wie beispielsweise die Kessler-Zwillinge, die in Fulda aufgewachsene Schauspielerin Valerie Niehaus oder der bekannte Fotograf, Thomas van de Scheck, angekündigt. Aus dem benachbarten Landkreis Hersfeld-Rotenburg kam der Intendant der Bad Hersfelder Festspiele, Joern Hinkel, um sich über die Neuinszenierung von Bonifatius eine Meinung zu bilden. Unter den Vertretern der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik befanden sich der hiesige CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand, der hiesige CDU-Landtagsabgeordnete Markus Meysner sowie die hiesige SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Waschke. Heruntergebrochen auf die kommunale Ebene wohnten der Premiere der Landrat des Landkreises Fulda, Bernd Woide, der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises, Frederik Schmitt, sowie der Oberbürgermeister der Stadt Fulda, Dr. Heiko Wingenfeld, der sich gestern Abend erfreut darüber zeigte, dass aus der anfangs nicht konkreten Idee tatsächlich Wirklichkeit geworden war, bei. Die Kirche wurde gestern Abend mitunter von Fuldas Bischof, Dr. Michael Gerber, sowie seinem Vorgänger, Heinz Josef Algermissen, vertreten. „Die Vorbereitung zum Musical war von einem sehr hohen Einsatz unzähliger Mitwirkender geprägt. In eindrucksvoller Weise wurde die Fassade des Domes in die Handlung mit einbezogen, so etwa in der Szene, als die Errichtung des Kreuzes am Ort Fulda vor genau 1275 Jahren dargestellt wurde“, so Bischof Dr. Michael Gerber über Bonifatius – Das Musical. Besonders beeindruckt zeigte sich der Oberhirte von der Rolle des Bonifatius als Glaubender und damit als jemand, der darum ringt, seine Überzeugungen leben zu können. Überzeugend dargestellt wurde aus der Sicht von Bischof Gerber, dass die Verkündigung des Glaubens so geschehen muss, „dass sie die Freiheit des Menschen ernst nimmt und fördert“. Zu sehen ist Bonifatius – Das Musical auf dem Domplatz Fulda noch bis zum 28. August. +++ jessica auth