Böhmische Blasmusik begeisterte Publikum im Lüderhaus

1354 Euro über Spenden eingespielt

„Das hat gepasst“, die Freude steht dem Präsidenten der Eifeler Musikanten, Sylvio Fickers, nach dem Konzert „Hohes Venn trifft Lüdertal“ ins Gesicht geschrieben. Jürgen Bien, Vorsitzender der Bürgerstiftung Großenlüder, ruft voller Leidenschaft in den Saal: „Das war der Hammer“. Und genauso haben es die Gäste erlebt. Die Musiker spielten sich von Beginn an auf eine erfrischende Art in die Herzen der Gäste und begeisterten mit einem Programm, welches vom Musikstil der Tradition der Egerländer Musikanten unter seinem Begründer Ernst Mosch nahe kam.

Für den musikalischen Erfolg zeichnete der Dirigent Engelbert Schneider verantwortlich. Der Moderator Wolfgang Bannert verstand es, das Publikum mit seiner Ansage zum Lachen zu bringen. Der Erfolg der Eifeler Musikanten lasse sich mit der Freude und der Begeisterung jedes einzelnen Musikers an guter Blasmusik begründen, doch hielten sich auch Spaß und Stimmung die Waage. Und so sorgte er für manchen Begeisterungssturm im Saal. Schon das erste Stück „Wir sind wir“ ein Klassiker der Blasmusik, brachte die Gäste zum rhythmischen Klatschen, was sich bei den vielen bekannten Stücken wiederholte und die Freude der Zuhörer dokumentierte.

In seiner Begrüßung verriet Jürgen Bien, wie stolz die Bürgerstiftung auf dieses Benefizkonzert sei, welches die Eifeler Musikanten quasi als Gastgeschenk mit nach Großenlüder gebracht hatten. Er, wie auch der eigentliche Organisator des Konzertes, Werner Leister vom Vorstand der Bürgerstiftung, erzählten die erstaunliche Geschichte, wie das Konzert und der Kontakt zustande gekommen sei. Einer der Musiker, Fredi Möller, arbeitete über ein Jahr in einem Großenlüderer Unternehmen. In dieser Zeit nahm er als Gast bei den Proben des Musikvereins Großenlüder teil. Dabei fiel ihm ein Plakat der Bürgerstiftung ins Auge, auf dem die Bürger aufgerufen wurden, für notleidende Bürger innerhalb der Gemeinde zu spenden. Dabei reifte die Idee, einerseits mit seiner Band einen Ausflug ins Lüdertal zu machen und gleichzeitig ein Benefizkonzert zu schenken.

Einen großen Anteil am Erfolg des „Ausflugs“ nach Großenlüder hatte der Musikverein Großenlüder, der mit viel Herzblut die Musikkollegen aus der Eifel aufnahm und begleitete. Die Musiker/innen waren überrascht von der Qualität der vorgetragenen Stücke, von der Disziplin der Musiker und von den guten Sängern. Der altbekannte Ausspruch aus den eigenen Reihen „En schenne Viirmidoag“ brachte die Stimmungslage des Musikvereins auf den Punkt.

Musikalische Höhepunkte waren ohne Zweifel die Gesangseinlagen von Verena Klinkhammer und Emil Schäfer, die in großer Harmonie und im Duett ihre gesanglichen Einlagen vortrugen. Ganz besonders wird das Solo „Gabriellas Song“, vorgetragen von der Sängerin Verena Klinkhammer, im Gedächtnis bleiben. Aber auch Stücke wie „Sterne am Horizont“,“ die Gipfelstürmer Polka“, „Ja, wenn´s am Schönsten ist“ , „s´Waldvögerl“ oder „Wir gratulieren mit Musik“ wurden mit Freuden applaudiert. In einem Auswahlverfahren durften die Zuhörer einige Lieder wählen. Es gab 3 Siegerlieder, wobei der Publikumsliebling eindeutig das Stück „Die Vogelwiese“ war. Gefühlsmäßig kannten alle Zuhörer dieses Lied. Selbst der Dirigent griff zum Ende des Konzertes zur Klarinette und spielte mit seinen Musikerkollegen „den Gesang der Lärche“. Heike Münker stellte in Bild und Ton die Bürgerstiftung vor und sorgte mit ihrem Aufruf zur Spende dafür, dass 1354 Euro gespendet wurden.

Jürgen Bien dankte aber auch der Gemeinde für ihre Unterstützung, z.B. für die Nutzung des Lüderhauses sowie dem Hausmeister André Heller, der mit seinem Team die Gäste versorgte. Die Eifeler Musikanten sind kein unbeschriebenes Blatt. Sie sind Belgische Vizemeister 2017 und gründeten sich 1973 als kleines Musikprojekt. 1980 gaben sie sich den Namen „Eifeler Musikanten“ und heute spielen 28 Musiker, teils aus Belgien, teils aus Deutschland – miteinander. Zum Schluss gab es einen besonderen Höhepunkt, hatten die Eifeler Musikanten doch das Lüdertal-Lied einstudiert und spätestens an diesem Punkt brachten sie den Saal zum Brodeln. Kein Wunder, dass er sich noch einige Zugaben erklatschte. +++/sh