Der Fund einer Weltkriegsbombe am Gallasiniring hat die Stadt Fulda in Atem gehalten. Nach der erfolgreichen Entschärfung und Evakuierung zieht die Stadt nun Bilanz und blickt auf die Herausforderungen im Umgang mit Blindgängern.
Glücklicherweise ist Fulda im Vergleich zu anderen Städten relativ selten von Blindgängerfunden betroffen. Dies ist unter anderem der systematischen Arbeit des Sprengstoffexperten Karl Michel zu verdanken, der bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Bomben entschärfte. Dennoch bleibt die Gefahr durch Blindgänger bestehen, wie der aktuelle Fall zeigt.
Verantwortung und Kosten
Die Kosten für die Entschärfung und Evakuierung trägt die Stadt Fulda als Eigentümerin des Geländes. Obwohl das Gelände zuvor vom Bund genutzt wurde, sieht die Stadt keine Möglichkeit, die Kosten auf den Bund abzuwälzen. Man sei davon ausgegangen, dass von einer teilsanierten Liegenschaft auszugehen sei und Hinweise auf Risiken fehlten.
Weitere Blindgänger und Präventionsmaßnahmen
Die Stadt Fulda betont, dass Kampfmitteluntersuchungen und -beräumungen zum normalen Projektgeschäft gehören. Flächenhafte Untersuchungen seien aufgrund der zahlreichen Bombardements im Zweiten Weltkrieg nicht zielführend. Stattdessen wird projektbezogen vorgegangen, bei Verdachtsfällen wird das weitere Vorgehen mit dem RP Darmstadt abgestimmt. Die Verantwortung für die Untersuchung von Privatgeländen, wie beispielsweise dem Gelände der ehemaligen Gummiwerke, liegt bei den jeweiligen Eigentümern. Als Konsequenz aus dem aktuellen Fall will die Stadt Fulda bei zukünftigen Projekten die Liegenschaften hinsichtlich Verdachtsfällen noch intensiver untersuchen.
Restrisiko bleibt bestehen
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen bleibt ein Restrisiko bestehen. Die zur Verfügung stehenden Luftaufnahmen weisen teilweise Unschärfen auf, die ein Erkennen von Blindgängern erschweren oder unmöglich machen. Die Stadt Fulda appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, bei Bauarbeiten oder Erdarbeiten im Garten aufmerksam zu sein und bei Verdacht auf einen Blindgänger sofort die Polizei zu verständigen. +++
Hinterlasse jetzt einen Kommentar