BKA setzt im Bundestagswahlkampf mehr Personenschützer ein

Auch hätten Querdenker bereits Politiker zu Hause aufgesucht

Das Bundeskriminalamt (BKA) setzt im Bundestagswahlkampf aus Sorge vor Übergriffen mehr Personenschützer ein als üblich, um gefährdete Spitzenpolitiker zu schützen. Das sagte eine BKA-Sprecherin dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Man könne „zu operativen Einzelheiten“ – gemeint ist die Zahl der Beamten – keine konkreten Angaben machen, sagte sie. „Bestätigen können wir allerdings, dass die Maßnahmen des Personenschutzes im diesjährigen Bundestagswahlkampf in logistischer und personeller Hinsicht lageangepasst höher ausfallen.“ Das wiederum basiere „auf einer individuellen und ausführlichen Gefährdungsbewertung“. Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) sagte dem RND, man müsse davon ausgehen, dass es eine hohe Gefährdung für Politiker gebe. „Wir nehmen das sehr ernst.“ Dies habe nicht zuletzt mit Drohungen aus den Reihen der AfD und dem Querdenker-Milieu zu tun. „Sie erzeugen ein Klima, das Besorgnis erregend ist, weil sie ständig von Diktatur sprechen“, so Maier. Auch hätten Querdenker bereits Politiker zu Hause aufgesucht, so den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) oder einen Bürgermeister in Thüringen. Nach RND-Informationen sind beim BKA derzeit weit über 500 Polizistinnen und Polizisten im Personenschutz tätig. Vor zehn Jahren hatte die Zahl noch deutlich darunter gelegen. +++