Bistum Fulda verleih „Preis für Solidarität“ an Projekte der Flüchtlingshilfe

„Großes Lob für das Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe“

Fulda. Das Bistum Fulda hat im Rahmen eines Festaktes sechs Projekte aus Pfarrgemeinden und Verbänden für herausragendes Engagement in der Flüchtlingshilfe mit dem „Preis für Solidarität“ ausgezeichnet. Die Urkunden wurden den Preisträgern von Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke am Freitag im Auditorium maximum der Theologischen Fakultät in Fulda überreicht.

Die Preisverleihung begann mit einem Festgottesdienst in der Seminarkapelle des Bischöflichen Priesterseminars. In seiner Predigt erinnerte der Generalvikar daran, dass Solidarität auch die Bereitschaft beinhaltet neue Wege zu gehen. „In all dem kommt zum Ausdruck, was man von dem anderen denkt und ihn dabei spüren lässt, dass es einem um ihn und um sein Wohl geht. Dafür waren und sind Sie bereit, eigenes zurückzustellen, um dadurch für andere da zu sein, frei zu sein für die Hilfe für andere“, würdigte der Generalvikar die Geehrten. „Solidarität denkt vom anderen her, von dem, der jetzt Hilfe braucht, und bleibt nicht bei dem hängen, was man zunächst geplant hat.“

Das Impulsreferat zum Thema „Wider dem Rückzug“ hielt Prof. Dr. Richard Hartmann im Beisein der Preisträger und über 100 Gästen aus Kirche und Gesellschaft. Dr. Hartmann erinnerte daran, dass sich solidarisches Handeln in der Art und Weise zeigt, wie die Menschen die Nächstenliebe leben. Der Flüchtlingsbeauftragte des Bistums, Diakon Franz Meyer, begrüßte die Ehrengäste und dankte den Ausgezeichneten für ihr Kommen und deren Engagement. In Zeiten der „Entsolidarisierung“ warnte er vor einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft.

In ihrer Laudatio für die Preisträger würdigten Dr. Andreas Ruffing und Steffen Jahn die sechs ausgezeichneten Projekte im Einzelnen:

Die Katholische Kirchengemeinde Heilige Dreifaltigkeit Pilgerzell mit dem Hauptpreis als bestes Gesamtprojekt für ihr herausragende Engagement als Pfarrgemeinde mit einer Vielzahl von ehrenamtlich organisierten Projekten und Initiativen. Die Pfarrei organisierte in wenigen Monaten u.a. eine Frauengruppe, eine Hausaufgabenbetreuung für Schulkinder, einen Männertreff, Bücherstunden und ein Basteltreff für Kinder.

Den Caritasverband Nordhessen-Kassel e.V. mit dem Projekt „So können wir das schaffen!“ für die vorbildliche kommunale Netzwerkarbeit und die Koordination der Flüchtlingsarbeit in der Region Kassel.

Die Katholische Kirchengemeinde St. Jakobus Hanau-Großauheim mit dem Projekt „Begegnungscafé OASE“ für die beeindruckende Koordination und Zusammenarbeit verschiedener Träger in einem regionalen Netzwerk.

Den Cölber Arbeitskreis Flüchtlinge e.V. und der Katholische Kirchengemeinde St. Maria Königin in Marburg-Cölbe für das außerordentliche ehrenamtliche Engagement der über 80 Helferinnen und Helfern in unterschiedlichen Projektbereichen, von der Kleiderkammer bis zu einem Begegnungsgarten.

Dem Caritasverband Main-Kinzig-Kreis e.V. mit dem Projekt „Flüchtlingsbegleitung in der Gemeinde Freigericht“ für die vorbildhafte Strukturierung und Koordination der ehrenamtlichen Arbeit in der Gemeinde Freigericht.

Der Katholischen Jungen Gemeinde (KjG) Bad Orb mit dem Projekt „Zeltlager für Flüchtlingskinder“ für eine mustergültige und unkomplizierte Integration von jugendlichen Geflüchteten in deren Ferienfreizeit im Sommer 2016.

Während der Preisverleihung nutzten die Geehrten die Gelegenheit ihre ausgezeichneten Projekte vorzustellen und den interessierten Gästen zu erläutern. Die Moderatoren Jahn und Ruffing dankten den Mitwirkenden für ihr Engagement sowie der Theologischen Fakultät und dem Bischöflichen Priesterseminar für die Unterstützung und luden alle Anwesenden im Anschluss zu einem Imbiss im Foyer der Theologischen Fakultät ein. Der Festakt wurde musikalisch umrahmt von der Band der Caritas-Jugendhilfe-Einrichtung für Unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) aus Künzell-Dietershausen unter der Leitung von Tristan Wolffram und Daniel Scheibelhut. +++ (pm/ja)