
Das Bistum Fulda geht einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft: Bis zum 1. Januar 2030 sollen die derzeit bestehenden Pfarreien zu 28 neuen Großpfarreien zusammengeführt werden. Damit erhält der bereits seit mehreren Jahren laufende Reformprozess eine klare zeitliche Zielmarke – und zugleich eine inhaltliche Neuausrichtung für das kirchliche Leben in der Region.
Die geplante Strukturreform bedeutet weit mehr als eine organisatorische Neugliederung. Sie soll Freiräume für eine stärkere inhaltliche und pastorale Arbeit schaffen – sowohl für hauptamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger als auch für das vielfältige ehrenamtliche Engagement in den Gemeinden. „Wir wollen weg von reiner Verwaltungsarbeit und hin zu einem aktiven, lebendigen Miteinander in der Kirche“, heißt es aus dem Generalvikariat.
Lange vorbereitet, nun mit klarem Ziel
Bereits in den Jahren 2020/2021 legte eine Fachgruppe die Grundlagen für die Neuordnung. Aufbauend darauf wurde im vergangenen Jahr die Neuumschreibung der bisherigen Pastoralverbünde vorgenommen. Dabei wurden sowohl die künftige Anzahl der Pfarreien als auch deren geografische Zuschnitte festgelegt. Seit Januar 2025 ist zudem das neue Pfarreigremiengesetz in Kraft, das die Arbeit in den neuen Strukturen verbindlich regelt.
Die Entscheidung für das Zieljahr 2030 wurde in intensiven Gesprächen mit verschiedenen diözesanen Gremien abgestimmt. Nahezu einstimmig sprachen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Dechantenkonferenz, Katholikenrat, Priesterrat, Diakonenausschuss sowie aus der Konferenz der Laien im pastoralen Dienst für dieses Datum aus. In Ausnahmefällen können Pfarreien allerdings beim Generalvikariat um eine Verlängerung bitten – etwa um zu enge zeitliche Abstände zu anderen Veränderungsprozessen zu vermeiden.
Gestaltungsspielräume statt Verwaltungszwang
Mit der klaren Zielvorgabe möchte das Bistum eine verlässliche Planungsgrundlage schaffen. Gleichzeitig sollen neue Gestaltungsspielräume eröffnet werden, in denen das Miteinander in den Gemeinden neu gedacht und gestaltet werden kann. Ressourcen sollen gezielter eingesetzt, Kompetenzen vernetzt und innovative Formen pastoralen Handelns ermöglicht werden.
Die neue Struktur bietet somit nicht nur eine organisatorische Verschlankung, sondern vor allem eine Chance: für kreative Wege in der Gemeindearbeit, für ein gemeinsames, zukunftsfähiges kirchliches Leben – und für eine Kirche, die sich nicht im Bestehenden erschöpft, sondern offen ist für neue Formen der Begegnung, des Glaubens und der Gemeinschaft.
Mit dem Zieljahr 2030 macht das Bistum Fulda deutlich: Der Wandel ist nicht Selbstzweck, sondern ein Aufbruch. Ein Aufbruch zu einer Kirche, die aus dem Glauben heraus in die Zukunft schaut. +++
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