In seiner Osternachtpredigt im Limburger Dom hat Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, eindringlich vor einer bedrohlichen Entwicklung der Demokratie in den USA gewarnt. Ohne den ehemaligen Präsidenten Donald Trump namentlich zu nennen, sprach Bätzing von einem Politikstil, der zunehmend autoritäre Züge annehme, sich bewusst von der Wahrheit entferne und nicht davor zurückschrecke, Menschen öffentlich zu beschämen.
Die demokratischen Strukturen in Nordamerika würden gezielt untergraben, kritisierte der Bischof. Auch die freie Presse sei zunehmend Angriffen ausgesetzt. Diese Entwicklungen erinnerten, so Bätzing, an dunkle Kapitel der Geschichte. Besonders beunruhigend sei dabei, dass Europa auf solche autoritären Verschiebungen offenbar „kaum vorbereitet“ sei.
Doch der Blick des Bischofs richtete sich nicht nur auf Nordamerika. Auch der russische Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 habe die geopolitische Lage Europas grundlegend verändert. In einer Zeit wachsender Unsicherheiten und globaler Krisen bedürfe es daher eines entschiedenen Engagements für Gerechtigkeit, für den Schutz der Umwelt und gegen jede Form religiösen Fanatismus.
Bätzing mahnte die Gläubigen, sich nicht zurückzuziehen oder in Resignation zu verfallen, sondern aktiv Verantwortung zu übernehmen – für eine friedlichere und gerechtere Welt. Die Osternacht, so betonte er, sei nicht nur ein Symbol der Hoffnung, sondern auch ein Aufruf zum Handeln. +++

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