Birgit Kömpel MdB a.D. als Unterbezirksvorsitzende im Amt bestätigt

Verfechter von Brandts Ostpolitik für langjährige Parteimitgliedschaft geehrt

66 Parteitagsdelegierte der SPD Fulda kamen am gestrigen Freitag anlässlich ihres Ordentlichen Unterbezirksparteitages in Hosenfeld-Blankenau zusammen. Neben Vorstandsneuwahlen dominierten Ehrungen für langjähriges, ehrenamtliches parteipolitisches Engagement sowie die Rekapitulation der vergangenen zwei Jahre und unterschiedliche Anträge den Parteitag. Alte und neue Unterbezirksvorsitzende ist Birgit Kömpel, Mitglied des Bundestags a.D. sowie Kreistagsmitglied der SPD-Kreistagsfraktion. Kömpel wurde am Freitagabend mit 85 Prozent der Delegiertenstimmen für weitere zwei Jahre in ihrem ehrenamtlichen politischen Amt bestätigt. Um die parteipolitische Arbeit im Vorstand des Unterbezirks besser aufzustellen ist man zu der Übereinkunft gelangt, die Vorstandsarbeit „auf breitere Schultern zu verteilen“. Damit erfährt Birgit Kömpel zukünftig Unterstützung von ihren stellvertretenden Vorsitzenden Szymon Masur (SPD Ortsverein Fulda-Mitte), Mario Wagner (SPD Ortsverein Hünfeld) und dem Vorsitzenden der SPD-Kreistagsfraktion Michael Busold (SPD Ortsverein Eiterfeld). Als Gäste von außerhalb konnten die Fuldaer Sozialdemokraten am Freitagabend der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Günther Rudolph MdL sowie der stellvertretende Vorsitzende der hessischen SPD und Bezirksvorsitzende der SPD Hessen-Nord, Timon Gremmels MdB.

In ihrer Bewerbungsrede ließ die Unterbezirksvorsitzende Birgit Kömpel die vergangenen zwei Jahre Revue passieren, diese vor dem Hintergrund der Pandemie „keine einfachen“ waren. Dementsprechend anders als gewöhnlich gestalteten sich auch die Wahlkämpfe der Kommunalwahl in Fulda und im Fuldaer Umland im Frühjahr und der Parlamentswahl für den 20. Deutschen Bundestag im September des vergangenen Jahres. Beide Wahlkämpfe fanden unter erschwerten Bedingungen statt, viele Veranstaltungen fanden online statt, lebendiger Austausch blieb außenvor. Birgit Kömpel: „Unsere Partei kam im März letzten Jahres auf etwas 14, 15 Prozent. Jetzt ist es so, dass der Bundestrend natürlich auch eine Kommunalwahl oder eine Landtagswahl beeinflusst. Und natürlich hätten wir uns gewünscht, dass die Kommunalwahl im Juli, August stattgefunden hätte. Dann hätten wir womöglich viel mehr Mandate in der Kreistagsfraktion geholt oder in den kommunalen Parlamenten. Aus diesem Grund waren wir verständlicherweise schon etwas geknickt – aber: wir waren im Bezirk Hessen Nord der einzige Unterbezirk, dem es geglückt ist, dass in zwei in ihm liegenden Gemeinden wieder eine Liste gestellt wurde. Uns ist das gelungen, liebe Genossinnen und Genossen und wir haben hier auch ganz vernünftige Ergebnisse erzielt. Aus diesem Grund waren wir im Bezirk Hessen Nord in aller Munde.“ Die Unterbezirksvorsitzende weiter: „Wir alle zusammen haben bezugnehmend der Bundestagwahl einen fulminanten Wahlkampf hingelegt. Mit unserer Freude und mit unserer Geschlossenheit konnten wir so viele Menschen überzeugen, sodass wir uns ausgehend von 14, 15 Prozent plötzlich auf 25,7 Prozent bewegten. Mit dazu beigetragen haben auch unsere Freunde aus dem Vogelsberg und auch dazu, dass der Bundeskanzler der Bundesrepublik Olaf Scholz heißt. Dafür möchte ich Euch herzlich danke! sagen. Gemeinsam sind wir stark und gemeinsam können wir auch viel erreichen.

Im Namen des gesamten Unterbezirks adressierte am Freitagabend Bernhard Lindner, Vorstandsmitglied im Unterbezirk, an die Unterbezirksvorsitzende Birgit Kömpel ein herzliches Dankeschön für ihrer Verdienste als Unterbezirksvorsitzende in den vergangenen eineinhalb Jahren sowie für ihren unermüdlichen Einsatz zum Wohle der SPD Fulda und überreichte ihr einen Blumenstrauß und ein kleines Präsent. Blumen und Präsente gab es am Freitagabend auch für langjährige Parteimitglieder, die für 60-, 50- und 40-jähriges ehrenamtliches kommunalpolitisches Engagement in der SPD geehrt wurden. So wurden Irmtraud Motes aus dem Ortsverein Kalbach und Klaus Göttling aus dem Ortsverein Fulda-Nord für 60 Jahre Mitgliedschaft in der SPD geehrt. Ebenfalls gestern anwesend waren Doris Fleischhacker aus dem Ortsverein Fulda-Mitte, Gerhard Müller aus dem Ortsverein Kalbach und Eberhard Auth aus dem Ortsverein Kalbach. Sie wurden für 50 Jahre Mitgliedschaft in der SPD geehrt. Für 40-jährige Parteimitgliedschaft und parteipolitisches Engagement wurde Heribert Werner aus dem Ortsverein Hofbieber geehrt. Sie alle beeindruckte damals die Ost- und Friedenspolitik von Willy Brandt, die sie dazu veranlasste – sofern ihre Familien nicht sozialdemokratisch geprägt gewesen waren und sie dadurch die Sozialdemokratie vorgelebt bekamen – vor vielen Jahren in die SPD einzutreten.

Winfried Kreß, Bürgermeister der Gemeinde Flieden a.D., konnte aus gesundheitlichen Gründen dem gestrigen ordentlichen Unterbezirksparteitag nicht beiwohnen. Er ließ berichten, dass der Kassenbestand zu Beginn seines Amtes als Kassierer bei 15.800 Euro lag. Am 31.12.2021 lag dieser bei 60.000 Euro. Ein großes Lob vonseiten der Unterbezirksvorsitzenden ging am Freitagabend auch an ihre Vorgängerin im Amt, der Landtagsabgeordneten Sabine Waschke MdL. Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Günther Rudolph schwor die Fuldaer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten am Freitagabend auf die Landtagswahl in 2023 ein. Neben der Vorstellung des SPD-Wahlprogrammes plädierte Rudolph für mehr Zivilcourage gegen Rechtsextremismus aus der Mitte der Gesellschaft. Als Beispiel nannte er den Fuldaer Verein „Fulda stellt sich quer“, dieser eine sehr sinnstiftende und großartige Arbeit mache. Eine kleine Anfrage von der Landtagsabgeordneten Sabine Waschke, die Kinderarmut im Landkreis Fulda betreffend, wurde von Hessens Sozialminister Kai Klose (Bündnis 90/Die Grünen) dahingehend beantwortet, dass es bezüglich der Kinderarmut keine statistische Datenerhebung für den Landkreis Fulda gibt. Dies sorgte bei den Fuldaer Sozialdemokraten für Erstaunen. Besondere Dankesworte gebührten am Ende des Parteitages dem Unterbezirksgeschäftsführer Jochem Hammerschick für die gute Organisation der Veranstaltung sowie Andreas Goerke, der die gastronomische Verpflegung übernahm. Speisen und Getränke auf dem Parteitag waren kostenfrei. Es wurde um eine Spende gebeten. Diese soll der Ukraine-Hilfe der AWO Fulda zugutekommen. +++ jessica auth

Der komplette Vorstand des SPD Unterbezirks Fulda
Kassiererin: Beate Fischer
Schriftführer: David Ulbrich
Beisitzer: Philipp Ebert, Andreas Goerke, Natascha Kossick, Tobias Wanert, Günter Kneisel, Rolf Lambertz, Bernhard Lindner, Andreas Maraun, Monika Oertel, Dominik Schell, Julias Vogel.
Bernhard Lindner (OV Fulda-West) hatte sich nicht mehr für den geschäftsführenden Vorstand zur Wahl gestellt, er bleibt ihm aber als Beisitzer erhalten. Weiter hatten sich nicht mehr Silvia-Janine Oudhoff (OV Fulda-Nord) sowie aus gesundheitlichen Gründen Jeffrey Shuttleworth (OV Petersberg) zur Wahl gestellt. Delegierter für Bundesparteitage ist Dr. Thomas Bobke. Bobke wurde direkt gewählt, Nachrücker ist David Ulbrich.