Nach der erfolgreichen kontrollierten Sprengung einer Weltkriegsbombe, die in einem Wohngebiet im Fuldaer Ostend gefunden wurde, haben die Stadt Fulda und die Polizei eine positive Bilanz des Großeinsatzes gezogen. Die Bombe war am Mittwochnachmittag bei Bauarbeiten am Gebäude Gallasiniring 8 gefunden worden. Um 19 Uhr traf der Verwaltungsrat der Stadtverwaltung mit rund 25 Personen zu einer ersten Sitzung zusammen, um die notwendigen Maßnahmen zu koordinieren. Schnell war klar, dass eine Evakuierung von rund 1500 Menschen, die in einem Umkreis von 300 Metern um den Fundort wohnen, notwendig war. Erste Informationen an die Bevölkerung wurden bereits in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag verbreitet.
Die Evakuierung am Donnerstagvormittag lief weitgehend reibungslos. Nachdem der erste Zünder der Bombe sich durch den Kampfmittelräumdienst relativ problemlos entschärfen ließ, bereitete der festsitzende zweite Zünder mehr Kopfzerbrechen. Nach eingehender Prüfung entschied sich der Bombenexperte in Abstimmung mit dem Verwaltungsstab der Stadt für einen gesicherten Abtransport der Bombe und eine kontrollierte Sprengung in unbewohntem Gelände. Nach insgesamt rund acht Stunden konnten die Bewohnerinnen und Bewohner gegen 17 Uhr wieder in die Häuser zurückkehren und die Straßensperrungen aufgehoben werden. Die kontrollierte Sprengung fand um 20:10 Uhr im Fuldaer Westen statt und verlief ohne besondere Vorkommnisse.
Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld dankte den mehr als 300 beteiligten haupt- und ehrenamtlichen Kräften von Kampfmittelräumdienst, Polizei, Feuerwehr, Stadt und Hilfsorganisationen für ihren Einsatz, der innerhalb kürzester Zeit gestemmt werden musste. „Hier hat sich gezeigt, dass die Abläufe durch Übungen und ähnliche Szenarien wie 2021 bei der Bombenräumung am Rauschenberg bereits gut eingespielt sind. Die Zusammenarbeit aller beteiligten Behörden und Institutionen lief vorbildlich. Mein besonderer Dank gilt vor allem allen Ehrenamtlichen, die spontan Aufgaben in der Betreuung von Menschen übernommen haben, die ihre Wohnungen verlassen mussten.“
Die eigens eingerichtete Betreuungsstelle im Bürgerhaus Ziehers-Süd war gut besucht: Zeitweise wurden dort mehr als 133 Personen durch bis zu 27 Kräfte des DRK betreut, erhielten Essen und Getränke. Ein Shuttlebus der RhönEnergie brachte die Menschen aus dem Evakuierungsbereich dorthin und nach Abschluss der Evakuierung wieder zurück. Für weitere Informationen, insbesondere für Personen, die Hilfe bei der Evakuierung und beim Transport benötigten, war ein Bürgertelefon eingerichtet. Am Mittwochabend sowie den ganzen Donnerstag über wurde die Bürgerschaft über die Presse, die städtische Website sowie die sozialen Medien der Stadt und des Polizeipräsidiums über den Fortgang der Maßnahme informiert.
In enger Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt wurde der Präsenzunterricht an der Cuno-Raabe-Schule am Donnerstag ausgesetzt. Auch die Kitas „Schatzinsel“ und Mütze“ waren geschlossen, eine Notbetreuung war sichergestellt. Für Grundschulkinder gab es eine Betreuung durch die Lehrkräfte in der Kinderakademie Fulda. Auch dieses Angebot wurde rege genutzt. Ein ausdrücklicher Dank von Stadt Fulda und Polizeipräsidium Osthessen gilt den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern für ihr gezeigtes Verständnis und die Kooperation, sowie den Verkehrsteilnehmern, die Umleitungen und Verkehrsbehinderungen in Kauf nehmen mussten. +++ pm
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