Bilanz der Schau „Design & Dynastie“ – Sommerausstellung als Zukunftsmodell

Ausstellung zog neue Besuchergruppen nach Fulda

Am gestrigen Sonntag ist die große Sonderausstellung „Design & Dynastie. 250 Jahre Hofleben Oranien-Nassau“ im Stadtschloss Fulda zu Ende gegangen. Während der Laufzeit von zehn Wochen sahen insgesamt 9.351 Personen die Ausstellung, die damit – in Relation zur Laufzeit – die erfolgreichste Sonderausstellung der vergangenen Jahrzehnte in Fulda war. Zudem war es eine Premiere für das Stadtschloss, in dem noch nie zuvor eine solch umfassende Ausstellung zu sehen war.

„Mit dem Erfolg der Ausstellung sind wir sehr zufrieden. Wir konnten nicht nur der Fuldaer Bevölkerung eine besondere Episode unserer Stadtgeschichte näherbringen, sondern auch ganz neue Besuchergruppen nach Fulda holen und sie für unsere Stadt begeistern“, so Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld. „Design & Dynastie“ fand ein reges Medienecho – bundesweit, vor allem aber auch in den Niederlanden. Das zeigte Wirkung: Rund ein Drittel der Gäste sei aus dem Ausland, vor allen aus den Niederlanden, gekommen, ein weiteres Drittel aus anderen Regionen Deutschlands, so der OB. Hinzu komme der positive Effekt für die Innenstadt: Geschäftsleute und Gastronomen meldeten eine deutliche Frequenzsteigerung. „Die Gäste waren begeistert von der Ausstellung und von unserer Stadt. Nicht nur in den Niederlanden hat Fulda als Kulturstadt mit facettenreicher Geschichte an Profil gewonnen. Darauf können wir aufbauen und weitere neue Besuchergruppen erreichen.“

Anlass für die Ausstellung war der 250. Geburtstag von Friedrich Wilhelm von Oranien in diesem Jahr. Er regierte von 1802 bis 1806 als Fürst von Fulda und residierte in dieser Zeit im Stadtschloss. In diesen Jahren stieß er eine Vielzahl von Entwicklungen an, die Fulda entscheidend geprägt haben. Um den Menschen diese wichtige Zeit in der Fuldaer Geschichte nahezubringen und um die europäische Dimension der lokalen Geschichte zu zeigen, entschied sich die Stadt Fulda dafür, neue Wege zu gehen und beauftragte die bekannte niederländische Kuratorin Nicole Uniquole mit der Konzeption einer Ausstellung. Sie nutzte die historischen Räume als Teil der Ausstellung, griff Elemente wie die Deckengemälde und Wandbehänge auf und kombinierte historische Stücke mit Exponaten aus den königlichen Sammlungen in Den Haag sowie mit zeitgenössischen Designerstücken aus den Niederlanden. An den Wänden hingen Porträts aus der Dynastie Oranien-Nassau von Wilhelm I. bis zum heutigen König Willem-Alexander und seiner Familie.

„Durch diese Ausstellung haben auch wir das Stadtschloss neu entdecken können“, sagt Dr. Frank Verse, Leiter des Vonderau Museums, zu dem die historischen Räume des Stadtschlosses gehören. Um Platz für die Exponate zu schaffen, waren die Räume zum größten Teil ausgeräumt worden. Nicht alles werde wieder auf den alten Platz zurückwandern, so der Museumsleiter: „Wir wollen die Räume im Stadtschloss insgesamt neu konzipieren und dabei durchaus auch Elemente und Aspekte aus der Sonderausstellung übernehmen.“

Und OB Wingenfeld ergänzte: „Eine große Sommerausstellung im Stadtschloss mit überregionaler Strahlkraft hat sich als Modell bewährt und als tragfähig erwiesen. Auf den guten Erfahrungen aufbauend, sind auch in kommenden Jahren zu den passenden Anlässen ähnliche große Schauen vorstellbar.“ +++ pm