Berufliche Schulen brauchen flexible Lösungen statt Regelunterricht

Brief an die Landesregierung

Die Leiter der hessischen Berufsschulen machen sich Sorgen um die Gesundheit ihrer Lehrkräfte und Schüler in einem Brief der Arbeitsgemeinschaft der Berufsschulleiter in Hessen an die Landesregierung, heißt es: Auf Dauer könne man nicht Corona sicher arbeiten.

Zwei Wochen nach Beginn des neuen Schuljahres zeige sich, dass man in den engen Gebäuden den Mindestabstand nicht immer einhalten könne. Wir versuchen dies durch intensive Aufsichten sicherzustellen, dass auf den Fluren Abstände eingehalten werden, dass Masken in den Fluren und auf dem Gelände getragen werden; in einigen Gemeinden wurde die Maskenpflicht mittlerweile auch im Klassenzimmer eingeführt, wenn die Abstände nicht durchgehend einzuhalten sind. Allerdings reichen all diese Schutzmaßnahmen nicht aus und sind in beruflichen Schulen oft nicht praktikabel. Noch können wir vielerorts Vorgaben wie intensives Lüften erfüllen. Sollte es in den nächsten Wochen und Monaten kälter werden, wird es schwierig werden, eine ständige Durchlüftung sicherzustellen, heißt es in dem Brief.

Außerdem sehe man sich aufgrund der oft sehr kleinen Klassenräume, also der baulichen Voraussetzungen, bei den Bemühungen ad absurdum geführt. Alle Abstände, die vorher eingehalten wurden, lassen sich in den Klassenräumen nicht realisieren. Mit vielen Schülern in einem Raum sind daher zeitgemäße pädagogisch-didaktische Lernarrangements nicht zu realisieren. Ergänzend dazu sind individuelle Lösungen für die Maskenpflicht auf den Außengeländen der Schulen notwendig, die sich an den vorhandenen Flächen orientieren, heißt es in dem Schreiben weiter. In dem Brief, der uns vorliegt, heißt es abschließend: „Wir machen noch einmal deutlich, dass wir Unterricht so wie er derzeit stattfindet, nicht für ‚Corona-sicher‘ halten. Wir hoffen sehr, dass den Schulen flexible Möglichkeiten des Unterrichtens eingeräumt werden, ohne dass es vorher wieder zu großen Infektionsereignissen kommen muss.“ +++