Berliner AfD streitet schon vor Wahl um Abgeordneten-Posten

Wegen zahlreicher Journalistenanmeldungen droht ein Platzproblem bei der Wahlparty

AfD

Berlin. Voreilige Personalüberlegungen der Parteispitze haben der Berliner AfD nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus“ einen ersten Streit um die Fraktion beschert, bevor sie überhaupt Abgeordnete ins Landesparlament entsenden kann. Einen Monat vor der Abgeordnetenhauswahl vom Sonntag forderte Spitzenkandidat Georg Pazderski in einem Rundschreiben die anderen Kandidaten auf der Landesliste dazu auf, ihm mitzuteilen, welchen Ausschüssen sie angehören möchten. Im Namen mehrerer anderer Kandidaten verwahrte sich daraufhin sein Parteifreund Gottfried Curio scharf gegen die verfrühte Arbeitsaufteilung in einer noch gar nicht existenten Fraktion. „Das geplante Vorgehen ist insgesamt unzeitig, unpraktikabel und unzulässig, da es einen demokratischen Vorgang unlegitimiert vorwegnehmen möchte“, heißt es in Curios Beschwerde, die dem Magazin ebenso vorliegt wie Pazderskis Antwort darauf. In ihr warnt der Spitzenkandidat: „Es darf uns auf keinen Fall passieren, dass aufgrund von herrschender Sprachlosigkeit zwischen uns möglicherweise das Tor für Stuttgarter Verhältnisse in Berlin geöffnet wird.“ Die Stuttgarter AfD-Landtagsfraktion hatte sich im Streit in zwei Gruppierungen zersplittert. Kritik lösten an der Parteibasis auch die Planungen für die Wahlparty aus. Wahlhelfer sollen dort erst am späten Abend Einlass finden, weil wegen zahlreicher Journalistenanmeldungen ein Platzproblem droht. +++