Papst Franziskus ist tot

Stimmen zum Tod von Papst Franziskus

Papst Franziskus ✞

Papst Franziskus ist tot. Das Oberhaupt der katholischen Kirche starb am Ostermontag um 7:35 Uhr im Alter von 88 Jahren, wie der Vatikan mitteilte.

Franziskus sei „in das Haus des Herrn zurückgekehrt“, sagte Kardinal Kevin Farrell. „Sein ganzes Leben war dem Dienst des Herrn und seiner Kirche gewidmet.“ Franziskus war seit 2013 der 266. Bischof von Rom und damit Papst, wobei er das erste Kirchenoberhaupt war, das dem Orden der Jesuiten angehörte. Noch am Ostersonntag hatte sich Franziskus sichtlich geschwächt in der Öffentlichkeit gezeigt und den Gläubigen den traditionellen Segen „Urbi et Orbi“ gespendet. Die Osterbotschaft konnte er allerdings nicht vortragen. Der Papst litt schon länger unter gesundheitlichen Problemen und war zuletzt unter anderem wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus.

Stimmen zum Tod von Papst Franziskus

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, würdigt Papst Franziskus nach dessen Tod als bedeutenden Papst, mutigen Reformer und nahbaren Hirten. Franziskus habe neue Wege des kirchlichen Miteinanders eröffnet, insbesondere durch seine Enzykliken und den synodalen Weg. Sein Einsatz für die Ränder der Gesellschaft, die Barmherzigkeit und den lebendigen Glauben habe die Kirche nachhaltig geprägt. In Dankbarkeit nehme man Abschied von einem Papst, der Menschen verbunden und Brücken gebaut habe.

Ministerpräsident Boris Rhein würdigt den verstorbenen Papst Franziskus als einen nahbaren und engagierten Seelsorger, der sich für soziale Gerechtigkeit, den Dialog der Religionen und Reformen innerhalb der Kirche stark gemacht hat. Franziskus sei ein Hoffnungsträger gewesen, der durch Bescheidenheit und klare Worte beeindruckte und sich besonders für Menschen am Rand der Gesellschaft einsetzte. Rhein hebt dessen Einsatz für Frieden, Umweltschutz und Aufarbeitung kirchlicher Missstände hervor. Der Ministerpräsident hatte Papst Franziskus im März 2023 bei einer Privataudienz getroffen.

Der voraussichtlich künftige Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat bestürzt auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. „Der Tod von Papst Franziskus erfüllt mich mit großer Trauer“, schrieb er am Ostermontag bei X/Twitter. „Franziskus wird in Erinnerung bleiben für seinen unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung.“ Dabei hätten ihn „Demut und der Glaube an die Barmherzigkeit Gottes“ geleitet. „Damit berührte der erste Lateinamerikaner auf dem Heiligen Stuhl Menschen weltweit und über Konfessionsgrenzen hinweg“, so Merz. „Meine Gedanken sind in diesen Stunden bei den Gläubigen weltweit, die ihren Heiligen Vater verloren haben. Möge er in Frieden ruhen.“

Neben dem CDU-Chef reagierten auch weitere Spitzenpolitiker auf den Tod des Papstes. So schrieb etwa EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen bei X/Twitter, dass Franziskus Millionen Menschen weit über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus inspiriert habe. EU-Ratspräsident António Costa schrieb, dass dem Papst die großen globalen Herausforderungen unserer Zeit – Migration, Klimawandel, Ungleichheit, Frieden – ebenso am Herzen gelegen hätten wie die alltäglichen Probleme aller Menschen. „Mögen seine Ideen uns weiterhin in eine hoffnungsvolle Zukunft führen“, so Costa.

Jan van Aken von den Linken würdigt den verstorbenen Papst Franziskus als sozial engagiertes Oberhaupt der katholischen Kirche und als Anwalt der Armen und Ausgegrenzten. Besonders hebt er dessen Einsatz für Migrant*innen und Geflüchtete sowie seine Kritik am kapitalistischen Wirtschaftssystem hervor. Zugleich kritisiert van Aken das konservative Frauenbild des Papstes und dessen Haltung zu Abtreibung und Verhütungsmitteln. Abschließend betont er die Bedeutung von Nächstenliebe, Gleichheit und der Aufgabe des Papstes als Brückenbauer – auch mit Blick auf die Zukunft der Kirche.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem Dekan des Kardinalskollegiums zum Tod von Papst Franziskus kondoliert und den Papst als bedeutende Persönlichkeit gewürdigt. In seiner Botschaft betont er die tiefe Trauer vieler Menschen in Deutschland – besonders unter Katholiken, aber auch in ökumenischer Verbundenheit mit evangelischen Christen. Franziskus sei ein glaubwürdiger Zeuge des christlichen Glaubens gewesen, dessen Bescheidenheit, Menschlichkeit und tiefer Glaube weltweit berührten. Er habe sich besonders für Arme, Ausgegrenzte und Geflüchtete eingesetzt und wurde als Stimme der Hoffnung und des Friedens wahrgenommen. Steinmeier hob hervor, dass Franziskus den Dialog, Respekt und Versöhnung zwischen Menschen unterschiedlicher Überzeugungen als Weg zum Frieden betont habe.

Wir sind Kirche trauert um Papst Franziskus, der ein erfülltes Leben beendet hat und mit seinem kraftvollen Glaubenszeugnis weltweit Spuren hinterlässt. In seinen zwölf Amtsjahren hat er die römisch-katholische Kirche tiefgreifend reformiert – trotz innerkirchlicher Widerstände. Besonders durch die Einbindung der Kirchenbasis in synodale Prozesse und das Stimmrecht für Nicht-Bischöfe hat er eine wegweisende Wende eingeleitet. Sein Reformkurs soll weitergeführt werden. Mit zahlreichen Schriften und seiner Autobiografie „Hoffe“ hat Papst Franziskus ein bedeutendes Vermächtnis hinterlassen.

Hessens Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) hat mit großer Trauer auf den Tod von Papst Franziskus reagiert und ihn als beeindruckende Persönlichkeit gewürdigt. Besonders bewegend sei für sie die persönliche Begegnung mit ihm im März 2023 in Rom gewesen. Der Papst hatte auch persönliche Verbindungen zu Hessen: 1985 forschte er an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt. Sein Name und Wirken standen im Zeichen des Einsatzes für Schwache und Benachteiligte.

Auch Bundeskanzler Scholz zeigt sich tief betroffen vom Tod Papst Franziskus. In einem Kondolenztelegramm würdigt er dessen weltweiten Einsatz für Glaube, Menschlichkeit und Brüderlichkeit und spricht allen Hinterbliebenen und Gläubigen sein Mitgefühl aus. +++


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