Berichte: Drei Deutsche unter den Todesopfern von Nizza

Junge Gewerkschafts-Reisegruppe aus Hessen unversehrt

Terror

Berlin/Nizza. Bei dem Anschlag im französischen Nizza am Donnerstagabend sind offenbar mindestens drei Deutsche getötet worden. Es handele sich um eine Lehrerin und zwei Schüler aus Berlin, berichten das ARD-Magazin „Report München“ und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) übereinstimmend. Demnach sollen die Frau und die zwei Jugendlichen bei dem Anschlag ums Leben gekommen sein. Am französischen Nationalfeiertag war in Nizza ein Mann mit einem Lkw in eine Menschenmenge gefahren und hatte dabei 84 Menschen getötet. Die Polizei hat Medienberichten zufolge in dem Fahrzeug Ausweispapiere gefunden, die dem Fahrer gehört haben sollen. Demnach handelte es sich um einen 31 Jahre alten Franko-Tunesier. Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete die Tat als „massenmörderischen Anschlag“. Deutschland teile die Trauer mit Frankreich, man werde den Terror gemeinsam bekämpfen. Sie sei „sehr überzeugt, dass wir trotz aller Schwierigkeiten den Kampf gewinnen werden“.

Junge Gewerkschafts-Reisegruppe aus Hessen unversehrt

Eine 24-köpfige Reisegruppe der Frankfurter Gewerkschaftsjugend hält sich zurzeit in Nizza in einer Bildungsstätte zum Urlaub auf. Die Jugendlichen zwischen 18 und 28 Jahren sind sämtlich unversehrt, so die hessische ver.di Landesjugendsekretärin Juliane Elpelt: „Wir haben heute bereits telefoniert. Sie sind alle unverletzt – wohl auch, weil sie sich entschieden hatten, an ihrem letzten Urlaubsabend nicht zur Strandpromenade zum Feuerwerk zu gehen. Trotzdem ist es sozusagen nebenan passiert und allen sitzt der Schock im Nacken. Wir hoffen, dass sie wie geplant heute ihre Heimreise antreten können und sicher wieder in Frankfurt ankommen werden.“ ver.di Hessen ist entsetzt und geschockt von dem abscheulichen Anschlag. Landesbezirksleiter Jürgen Bothner: „Unsere Jugendlichen haben im wahrsten Sinne des Wortes Glück gehabt. Viele andere sind gestern Abend brutal und eiskalt ermordet worden. Wir sind in Gedanken bei ihren Familien.“

Schäfer-Gümbel: Anschlag auf die Werte von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gilt auch uns

Der SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel äußerte sich wie folgt: „Die Bilder aus Nizza vom feigen Anschlag auf wehrlose Menschen, die sich am französischen Nationalfeiertag friedlich versammelt haben, macht mich erneut fassungslos. Wieder einmal werden unsere französischen Freundinnen und Freunde Opfer von barbarischer Gewalt. Die Werte von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit der Französischen Republik sind auch unsere Werte. Wieder einmal wird die Freiheit in ganz Europa angegriffen. Doch auch diesmal werden wir nicht weichen und unsere offene Gesellschaft nicht aufgeben. Meine Gedanken gelten den Familien der Opfer und der Verletzten. Wir stehen in diesen schweren Stunden an der Seite unseres Nachbarlandes.“

De Maizière ordnet Trauerbeflaggung an

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat aufgrund der Ereignisse in Frankreich bundesweite Trauerbeflaggung angeordnet. Dies geschehe als „Zeichen der Anteilnahme und Solidarität mit dem französischen Volk nach dem abscheulichen Anschlag in Nizza“. Die Trauerbeflaggung gelte für diesen Freitag und betreffe die „obersten Bundesbehörden und ihre Geschäftsbereiche sowie die Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht von Bundesbehörden unterstehen“. +++ fuldainfo