Bericht: Netzentgelte treiben den Strompreis

Berlin. Die deutschen Stromverbraucher müssen sich offenbar doch auf steigende Strompreise einstellen: Nach einer Auswertung des Ökostromanbieters Lichtblick, über die das „Handelsblatt“ berichtet, bleibt zwar der größte Preistreiber der vergangenen Jahre, die EEG-Umlage, konstant, dagegen werden die Netzentgelte zum Jahreswechsel kräftig steigen. Unter dem Strich dürfte dies zu einem weiteren Anstieg der Strompreise führen. Für einen repräsentativen Privathaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.000 Kilowattstunden werden sich die Netzentgelte im kommenden Jahr im Schnitt auf 212 Euro netto summieren, berichtet die Zeitung weiter. Das seien 3,5 Prozent beziehungsweise 7,40 Euro mehr als in diesem Jahr. Teilweise müssten sich die Verbraucher auf kräftige Sprünge einstellen.

Ein Netzbetreiber in Norddeutschland hebe die Netzentgelte um fast 19 Prozent auf 269 Euro an. Wenn die Stromversorger diese Kosten komplett weiterreichen, würde das die Stromrechnung um fast 43 Euro erhöhen, berichtet das „Handelsblatt“ weiter. Ein Netzbetreiber in Brandenburg verlange rund 27 Euro mehr, ein süddeutsches Unternehmen 25 Euro. Die Belastung sei regional sehr unterschiedlich. Sie reiche bei den untersuchten Unternehmen von knapp 170 Euro bis 305 Euro. Lichtblick hat von 33 großen Netzbetreibern die Preistabellen ausgewertet, die diese zum Stichtag 15. Oktober veröffentlichen mussten. 24 Netzbetreiber erhöhen demnach die Netzentgelte, die neben dem Transport je Kilowattstunde einen Grundpreis, und Kosten für die Messung und die Abrechnung enthalten. Die Netzentgelte machen rund ein Fünftel des Strompreises aus. +++ fuldainfo