Bericht: Autoindustrie stellt Konzept und Standort der IAA infrage

Die Bedeutung von Automessen hat sich verändert

Der Autoverband VDA und die führenden deutschen Autohersteller planen laut eines Zeitungsberichts eine weitreichende Neuausrichtung der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA). Erste Ideen und Konzepte wollten der Verband und seine wichtigsten Mitglieder auf einer gemeinsamen Sitzung am Donnerstag diskutieren, berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Konzernkreise. Die Messe stehe nach zahlreichen Absagen massiv unter Druck. So sei die Zahl der Aussteller 2019 im Vergleich zu 2017 um zwanzig Prozent gesunken, berichtet die Zeitung weiter.

Zudem haben Umweltaktivisten für das Wochenende massive Proteste angekündigt, um gegen die Klimabelastung durch die Autoindustrie zu demonstrieren. In Kreisen der Autohersteller werde nun diskutiert, aus dem bisherigen Messekonzept auszubrechen und ein „Mobilitätshappening“ an wechselnden Orten in Deutschland zu veranstalten. Das sei möglich, weil der Vertrag zwischen dem VDA und der Messe Frankfurt auslaufe. Im Gespräch für eine erste Neuausrichtung seien unter anderem Berlin und Köln, berichtet die Zeitung. Die IAA solle dann aber weniger in Messehallen stattfinden, sondern mehr Mobilitätskonzepte präsentieren. Die ausrichtenden Städte oder Regionen könnten im Gegenzug bleibende Infrastrukturen bekommen, wie beispielsweise neue Ladesäulen für die Elektromobilität. „Die Bedeutung von Automessen hat sich verändert. In Zukunft muss weniger das Produkt, sondern die Technologie im Mittelpunkt stehen“, sagte BMW-Finanzvorstand Nicolas Peter dem „Handelsblatt“.

Es gebe „keine Bestandsgarantie“, so der BMW-Finanzvorstand mit Blick auf die IAA. Der Münchener Autokonzern habe sein Engagement auf der IAA 2019 bereits drastisch reduziert und Fläche und Budget um fast zwei Drittel gekürzt, berichtet die Zeitung weiter. Ein Teil der Mittel habe BMW in seine Hausmesse „NextGen“ gesteckt, die der Konzern im Juli zum ersten Mal in München ausrichtete. +++