Begeisterndes Jahreskonzert der Städtischen Musikschule Fulda

Abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm

Fulda. Einen besonderen Hörgenuss bot das Jahreskonzert der Städtischen Musikschule Fulda. Im festlichen Rahmen des Fürstensaals im Stadtschloss präsentierten die jungen Musikerinnen und Musiker ein ebenso abwechslungsreiches wie anspruchsvolles Programm aus solistischen und kammermusikalischen Beiträgen. Schulleiterin Natalya Oldenburg führte mit kurzen, erhellenden Kommentaren durch den Abend.

Zu Beginn erklang der beliebte Kanon von Johann Pachelbel, in barocker Klangfülle dargeboten von Johannes Kollmann, Paula Fischer de Saa, Elias Götz (Violinen), Karla Strathmann (Cello) und Marina Gajda (Cembalo). Im Menuett aus dem Divertimento D-Dur für drei Violoncelli von Joseph Haydn brachten Julika Wenzel, Karla Strathmann und Christian Eitel den sonoren Klang ihrer Instrumente trefflich zur Geltung.

Annalea Meissel (Klavier) überzeugte in der Nocturne Es-Dur op. 9 Nr. 2 von Frédéric Chopin durch fein abgestufte Artikulation und singenden Klang. Gustav und Christopher Groß (Klavier) entfalteten in einer vierhändigen Fassung des Pavana-Capriccios von Isaac Albéniz spanisches Flair und ließen den grauen November vergessen. Johannes Kollmann (Violine) und Tim Wettels (Klavier) verstanden sich musikalisch gut im ersten Satz der Sonatine G-Dur op. 100 von Antonin Dvořák: Besonders gelungen waren ihre raschen Wechsel zwischen lebhaften und lyrischen Passagen.

Im ersten Satz einer Sonate für Altblockflöte und Klavier von Harald Genzmer entlockte Selina Neuhaus ihrer Blockflöte einen warmen, strömenden Klang, subtil unterstützt von Marina Gajda am Klavier. Lilly Berg (Klavier) gefiel in einer Sarabande von Pamela Wedgwood durch ihren weichen Klang. Der Chor der Musikschule „Capannello Vocale“ unter Leitung von Stephen Berg überzeugte durch seine stilistische Bandbreite. Rhythmisch prägnant und spannungsvoll erklangen „Odi et amo“ von Carl Orff, weich und träumerisch „Somebody Loves Me“ von George Gershwin und „What a Wonderful World“ von George David Weiss und Bob Thiele.

Energisch zupackend eröffnete Emely Koch (Klavier) den zweiten Teil des Abends mit dem Prelude Nr. 1 von George Gershwin, wobei sie die Themen plastisch voneinander absetzte und die gesamte dynamische Bandbreite des Flügels zur Geltung brachte. Mit strahlender Sopranstimme sang Sophie Hunold „Quando m’en vo“ von Giacomo Puccini, am Klavier begleitet von Renate Hunold. Anschließend konnte Schulleiterin Natalya Oldenburg vom Vorsitzenden des Fördervereins, Paul Berbée, zwei Bratschen entgegennehmen, die als Leihinstrumente eingesetzt werden sollen.
Im temperamentvoll vorgetragenen Csárdás von Vittorio Monti zeigte Sarah Meyer (Violine) alle Facetten ihres virtuosen Könnens von rasanten Läufen über Doppelgriffe bis hin zum künstlichen Flageolett. Unterstützt wurde sie von Emely Koch am Klavier. Souverän meisterte Anton Löbens (Klavier) die Konzertetüde op. 40 Nr. 8 von Nikolai Kapustin, ein rasantes Perpetuum Mobile, das klassische Lauftechnik und jazztypische Phrasierung auf raffinierte Weise miteinander verbindet. Im ersten Satz der Suite-Fantasy von Alexander Rosenblatt über Themen aus „Schwanensee“ von Tschaikowski gelang Jana Kisner (Klavier) ein großer Spannungsbogen vom gesanglichen Beginn über den virtuosen, alle klanglichen Register ziehenden Mittelteil bis zum ruhig verklingenden Schluss. Die Burlesque op. 97 von Nikolai Kapustin, mitreißend gespielt von Anton Löbens (Cello) und Olivia Kirchner (Klavier), bildete den virtuosen Schlusspunkt unter einen gelungenen Abend. +++