Bedauern über Sommerlad Rückzug aus der Region

Bedauerlicher Schritt für die Mitarbeiter und ihre Familien

Sommerlad

Fulda. Der Unternehmer Frank Sommerlad wird die gleichnamige Möbelstadt im osthessischen Petersberg in Landkreis Fulda zum 31.03.2017 schließen. Der Grund dafür, so der Unternehmer, liege in der baulichen Konzeption des vor über 31 Jahren errichteten Hauses, das den heutigen Kundenansprüchen nicht mehr genüge, und daher nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden könne. Gerne hätte der Unternehmer sein Engagement in der Region Fulda weiter fortgeführt und die langjährigen, wertvollen Beziehungen, zu vielen Mitarbeitern und Kunden erhalten – jedoch – wurden seine Pläne zur Verlagerung des Standortes in das interkommunale Gewerbegebiet in Künzell, vom Regierungspräsidium Kassel nach langen Verhandlungen definitiv abgelehnt. Das habe das Regierungspräsidium in einer Besprechung am 20.07.2016 mitgeteilt. Andere Standorte in der Stadtregion Fulda, stehen nicht zur Verfügung oder sind nicht realisierbar, so der Unternehmer in einer Mitteilung. Wir haben die verantwortlichen der Gemeinden Künzell, Petersberg, Eichenzell sowie den Oberbürgermeister der Stadt Fulda gefragt, wie sie diese Entscheidung bewerten.

Für Künzells Bürgermeister Timo Zentgraf (parteilos) ist der Rückzug des Möbelhauses aus Fulda, definitiv „eine sehr schlechte Nachricht“: „Ich bin über die Verfahrensweise für den Abweichungsantrag, schwer enttäuscht und jetzt auch richtig frustriert“, so Künzells Bürgermeister gegenüber fuldainfo, der hinzufügt: „Ich kann die Entscheidung von Herrn Sommerlad nachvollziehen – er muss unternehmerisch denken. Dieses ist ein Verlust für die gesamte Region, vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihren Familien sowie für die Verbraucher in unserer Region, aber auch für die Konkurrenzfähigkeit der Stadt Fulda gegenüber dem Rhein-Main-Gebiet.“

Fuldas Stadtoberhaupt Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) teilte in einem Statement mit: „Mit Bedauern habe ich die heute Morgen bekanntgegebene Entscheidung des Unternehmers Frank Sommerlad aufgenommen, den Standort seines Möbelhauses in Osthessen zum März 2017 zu schließen und sich aus der Region Fulda zurückzuziehen. „Die Schließung des Möbelhauses, das seit Jahrzehnten in Osthessen verwurzelt war, ist vor allem für die Mitarbeiter, aber auch für die Region eine schmerzliche Nachricht.“ Weiter verlautet die Mitteilung aus dem Stadtschloss: „Die Gremien der Stadt Fulda haben durch ihre Beschlüsse, gemeinsam mit den anderen Kommunen der Stadtregion, die Grundlage für eine Verlagerung des Unternehmens an den Wunschstandort im interkommunalen Gewerbegebiet in Künzell geschaffen.“ Gleichzeitig habe die Stadt das Unternehmen aber auch mit hohem Aufwand bei der Suche nach möglichen Alternativstandorten unterstützt. Zu dem weiteren Gang des Abweichungsverfahrens vom Regionalplan Nordhessen, kann die Stadt derzeit noch keine Aussage treffen, da das weitere Vorgehen erst mit den beteiligten Kommunen und dem Vorhabenträger sowie dem Regierungspräsidium in Kassel, abgestimmt werden muss. Federführend ist dabei die Gemeinde Künzell, heißt es in der Mitteilung abschließend.

Karl-Josef Schwiddessen (CDU), Bürgermeister der Gemeinde Petersberg, hatte uns auf unsere Anfrage bis in die heutigen Mittagsstunden nicht beantwortet. Auch hat Dieter Kolb, Bürgermeister der Gemeinde Eichenzell (Landkreis Fulda), gegenüber Anderen sein Bedauern über den Rückzug geäußert; Unsere Anfrage an das Eichenzeller Gemeindeoberhaupt, blieb leider unbeantwortet.

Fazit: Einige in der Region werden sich nun die Hände reiben. Dass der Weggang des Möbelhauses, der Region mehr schadet, als er nutzt, dürfte wohl auf der Hand liegen. Es gibt kaum noch einen Grund, in der Region Möbel zu kaufen – dies letzten Endes auch deshalb, weil ganz einfach die Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Da fährt man doch lieber gleich dort hin, wo man diese hat. Also diejenigen, die sich jetzt noch die Hände reiben, werden über kurz oder lang – womöglich eher die Verlierer sein. Landrat Woide, zugleich Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Regionalversammlung Nordhessen, hat sich über den erklärten Willen der Stadtregion Fulda hinweggesetzt, die eine Umsiedlung engagiert vorangetrieben hat und die Schließung des Möbelhauses bewusst in Kauf genommen. Auch der überwiegende Teil der Bevölkerung, wollte Sommerlad in der Region halten, somit hat sich der Landrat auch gegen seine Wähler, aber für einige wenige Unternehmer entschieden. Ob diese Entscheidung, die richtige gewesen ist, wird sich in der Zukunft entscheiden. +++ fuldainfo | norbert hettler