BdV machte Informationsbesuch bei der Erstaufnahmeeinrichtung in Hessen

Gießen. Die Spitzenvertreter des Bundes der Vertriebenen in Hessen Siegbert Ortmann (Lauterbach) und Georg Stolle (Bensheim) besuchten kürzlich zusammen mit dem Migrationsbeauftragten des Verbandes, Anton Duda (Wiesbaden) die nach dem Asylverfahrensgesetz zuständige Einrichtung für die Erstaufnahme von Asylsuchenden (HEAE) in Gießen. Dort wurden sie von der Leiterin dieser hessischen Dienststelle sehr freundlich empfangen und in deren Geschichte und Aufgabenstellung eingeführt.

Regierungsdirektorin Elke Weppler berichtete sodann sehr anschaulich über die Unterbringung, Betreuung und Versorgung (Röntgenuntersuchung, Krankenhilfe usw.) der zahlreichen, täglich ankommenden Menschen aus allen Teilen der Welt, bevor diese dann nach einer Verweildauer von 4-bis 6 Wochen durch das Regierungspräsidium Darmstadt in die hessischen Gebietskörperschaften weitergeleitet würden. So seien in diesem Jahr schon über 6000 Zugänge zu verzeichnen, die nach dem bundesweit errechneten sog. „Königsteiner Schlüssel“ aufzunehmen seien. Momentan betrage diese Aufnahmequote für Hessen 7,3 % und basiere auf den Steuereinnahmen und der Bevölkerungszahl des jeweiligen Bundeslandes. Wie die Dienststellenleiterin dazu anmerkte, sei besonders auffallend, dass in den beiden ersten Monaten dieses Jahres 80 % der ankommenden Flüchtlinge aus den Westbalkanstaaten stammten. Für die unterschiedlichen Sprachen der Ankömmlinge seien auch ausreichend Dolmetscher „vor Ort“ und kümmerten sich so rund um die Uhr für die notwendige Verständigung mit den Ausländern, darunter etwa 1/3 Kinder. Und weil derzeit eine enorme Überbelegung bestehe, müssten vorübergehend auch Zeltunterkünfte auf dem Gelände bereitgestellt werden, was natürlich auf Dauer nicht tragbar sei und im Laufe dieses Jahres durch die baldige Inbetriebnahme zweier neuer Landeseinrichtungen in Büdingen und Neustadt auch entfallen dürfte.

Im Anschluss an die eindrucksvolle Beschreibung der zentralen hessischen Anlaufstelle für Asylsuchende und unerlaubt eingereiste Ausländer und einer ausführlichen interessanten Fragerunde bedankte sich BdV-Landesvorsitzende sehr herzlich für den freundlichen Empfang bei der Dienststellenleiterin und konstatierte für sich eine zunehmende Bereitschaft in der Gesellschaft, den ausländischen Menschen, die heute zu uns kommen, spürbar zu helfen. „Vor allem den ehemaligen Vertriebenen und Spätaussiedlern in Deutschland muss klar sein, dass es bei den heute ankommenden Flüchtlingen auch um Menschen und Einzelschicksale geht, die menschenwürdig und in Sicherheit leben wollen“, so Ortmann wörtlich. +++ fuldainfo