Die zuletzt deutlich gestiegenen Fluggebühren und die erhöhte Luftverkehrssteuer werden nach Befürchtungen der Flugbranche dazu führen, dass das Flugangebot im Winter deutlich geringer als erhofft ausfallen könnte.
„Die überhöhten Standortkosten werden uns im kommenden Winterflugplan 4 Millionen Sitzplätze kosten“, sagte der neue Hauptgeschäftsführer des Luftfahrtverbands BDL, Joachim Lang, der „Welt“. Die Gebühren für Sicherheitskontrollen und Flugsicherung hätten sich in Deutschland zuletzt verdoppelt, erklärte Lang. In anderen Ländern seien sie deutlich niedriger. „Dies führt dazu, dass Airlines zu rechnen beginnen, ob es betriebswirtschaftlich noch sinnvoll ist, nach Deutschland zu fliegen.“
Lang fordert, dass die Bundesregierung die Einnahmen aus der im Mai um 24 Prozent angehobenen Luftverkehrssteuer, rund 2 Milliarden Euro, für die Förderung alternativer Flugkraftstoffe verwenden solle, wie ursprünglich im Koalitionsvertrag vorgesehen. Die Summe reiche, „um einen ganzen Sektor zu dekarbonisieren“, so Lang. Deutsche Airlines investierten 74 Millionen in eine moderne Flotte und hätten den Durchschnittsverbrauch im vergangenen Jahr bereits von 3,56 auf 3,44 Liter pro Passagier auf hundert Kilometern gesenkt. „Die Bundesregierung müsste nur zwei Milliarden in die Hand nehmen, die sie auch noch von uns bekommt“, sagte Lang der „Welt“. +++