Bauernproteste zeigen erste Wirkung: Aldi erhöht Preise für Trinkmilch und Butter

Berlin. Die seit Wochen anhaltenden Proteste der Milchbauern zeigen erste Wirkung. Aldi hat heute verkündet, ab 1. Oktober die Preise für Trinkmilch um 4 Cent und für Butter um 10 Cent anzuheben, um auf die außergewöhnlich schwierige Situation der Milchbauern zu reagieren. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM betrachtet dies als wichtiges Signal, dass auch im Lebensmitteleinzelhandel erkannt wird, dass alle Branchenbeteiligten in dieser Milchkrise Verantwortung übernehmen müssen, damit sich die Situation für die Milchbauern schnellstmöglich verbessert.

„Wären nicht so viele Milchbauern so kontinuierlich auf die Straße gegangen und hätten Alarm geschlagen, würde es diese Aktion von Aldi nicht geben“, betont BDM-Vorsitzender Romuald Schaber. „Das zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass sich die Milchviehhalter aktiv für ihre Interessen engagieren.“ Aldi hat in seiner Pressemitteilung zur Preiserhöhung noch einmal hervorgehoben, dass diese Preiserhöhung vor allem eine Good-Will-Aktion für die Milchbauern ist und nicht der tatsächlichen Marktsituation geschuldet ist.

„Um die Marktsituation wirklich zu bereinigen, braucht es politische Entscheidungen“, erklärt Romuald Schaber am Rande der seit heute in Fulda stattfindenden Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern. „Wir fordern die Ministerinnen und Minister auf, nun ihren Teil der Verantwortung zu übernehmen und Maßnahmen zu beschließen, die ganz schnell dazu führen, dass das bestehende Überangebot an Milch abgebaut wird und sich die Preise am Markt erholen können.“

Am heutigen Donnerstag und insbesondere am Freitag werden die Milchviehhalter-/innen des BDM in Fulda die Agrarministerinnen und -minister mit Aktionen in die Pflicht nehmen und an ihre Verantwortung erinnern, Instrumente zu beschließen, die in der Lage sind, die EU-Milchanlieferung zeitlich befristet für die Krise wenigstens einzugrenzen. „Nur wenn wir das Problem an der Wurzel anpacken, nämlich am aktuellen Überangebot, werden wir die schnelle Marktumkehr bewirken, die für den gesamten Milchmarkt nötig ist, damit sich die Erzeugerpreise nachhaltig nach oben entwickeln können. „Solange dies nicht der Fall ist, werden die Milchviehhalter weiter aktiv bleiben“, prognostiziert Schaber. „Die wirtschaftliche Situation auf den Höfen ist extrem und sie haben nicht mehr viel Zeit auf weitere Preiserhöhungen nur zu hoffen. Mit Good-Will-Aktionen des Handels alleine ist es nicht getan.“ +++ fuldainfo

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