Bau-Debakel um Reichstagsbesucherzentrum

Die technischen und rechtlichen Probleme häufen sich

Berlin, Reichstag

Der seit sieben Jahren geplante Bau eines Besucherzentrums für den Reichstag wächst sich zum Debakel aus. Wie aus einem internen Bericht der Bundestagsverwaltung hervorgeht, häufen sich die technischen und rechtlichen Probleme – dabei sollen die bisherigen Baracken schon lange durch ein 6.600 Quadratmeter großes Besucherzentrum ersetzt werden. Das berichtet der „Spiegel“. Im Bericht ist von einer „ungewöhnlichen technischen Komplexität“ die Rede. So sollen die Besucher durch einen Tunnel in das Reichstagsgebäude gelangen, der allerdings nur knapp oberhalb neuer Bahntrassen verlaufen wird. Zuständig ist bislang das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), auf dessen Konto bereits andere Fehlplanungen im Regierungsviertel gehen. Die Baukommission des Bundestags will dem BBR am kommenden Mittwoch das Projektmanagement entziehen. „Eine Einhaltung des bisherigen Terminplanes ist angesichts der bisherigen Erfahrungen mit dem BBR zweifelhaft“, so der Bericht. Stattdessen solle nun die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben das Besucherzentrum bauen. Ihr wird auch zugetraut, den Streit mit dem Bezirk Mitte zu schlichten. Der Bezirk sperrt sich gegen einen Verkauf des Baugrundstücks und warnt zugleich vor einem „sanitären Notstand“, wenn der Bund nicht neue Toiletten baue für die vielen Wartenden. +++