Bahnstrecke Fulda-Frankfurt: „Gute Gründe, sich zu wehren“

Verkehrspolitiker Burkert und Kömpel zu Besuch in Kalbach

Winfried Kress, Stefan Burkard, Martin Müller, Jakob Brähler, Birgit Kömpel, Gerhard Müller, Martin Burkert, Matthias Goldbach, Florian Hölzer. (v.l.)

Kalbach. Die Sorge um eine mögliche Trassenführung der Bahnstrecke Fulda-Frankfurt durch seine Gemeinde treibt Kalbachs Bürgermeister Florian Hölzer (parteilos) um. Deshalb hatte er sich an die Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel gewandt und um Hilfe gebeten. Die SPD-Politikerin ist im Bundestag Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur. Sie kontaktierte wiederum den Ausschussvorsitzenden Martin Burkert (SPD), der aus seinem Heimatort Nürnberg angereist war, um gemeinsam mit Kömpel vor Ort die Sorgen der Kalbacher zu erfahren.

Am Treffen im Kalbacher Rathaus nahmen auch Kommunalpolitiker sowie Vertreter der „Bürgerinitiative keine weitere Bahntrasse durch Kalbach“ teil. Sieben Varianten hat das von der Bahn beauftragte Planungsbüro präsentiert, um die Bahnverbindung von Fulda nach Frankfurt (offizieller Titel: Hanau-Fulda/Würzburg) zu modernisieren und schneller zu machen. Bei drei der sieben Varianten wäre die Gemeinde Kalbach betroffen. „Lange Zeit hatte die Bahn uns gar nicht auf dem Schirm“, berichtete Hölzer den beiden Abgeordneten, „dass wir überhaupt in Frage kommen, ist noch gar nicht so lange bekannt.“ Dies bestätigte auch Birgit Kömpel: „Es hieß ja immer, dass entweder das Modell Mottgers-Spange oder der Ausbau der Bestands-Strecke in Frage kommen.“ Erst im März dieses Jahres habe die Bahn darüber informiert, dass Kalbach in den Planungen eine Rolle spiele. Die Strecke müsse ausgebaut werden, sagte die Abgeordnete, aber über das „Wie“ müsse man noch sprechen.

Martin Burkert wies darauf hin, dass es generell das Ziel sei, die Akzeptanz der Schiene zu stärken. „Im neuen Bundesverkehrswegeplan stecken 270 Milliarden Euro. Davon sollen 41 Prozent in den Schienenbereich gehen.“ Es sei bekannt, dass neue Schienenprojekte oft auf den Widerstand der betroffenen Bevölkerung stoße. Aber laut Aussage von Bahnchef Rüdiger Grube solle ja nichts gegen den Willen der Bürgerschaft geschehen. Jakob Brähler, Vertreter der Bürgerinitiative, sagte, dass Kalbach mit zwei Bahntrassen, den Autobahnen A66 und A7, Stromtrassen und Abfalldeponie schon genug belastet sei. Florian Hölzer ergänzte: „Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Aber unser Rucksack ist schon voll.“ Martin Burkert, ermunterte die Kalbacher zum Widerstand: „Lassen Sie nichts unversucht. Setzen Sie eine Petition auf. Sie haben gute Gründe, sich zu wehren.“