Das Fuldaer Bahnhofsquartier ist in das Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ (WNE) aufgenommen worden. Damit erhält die Stadt nach den Gebieten Langebrücke/Hinterburg sowie Westpark und neue Grünstrukturen zum dritten Mal Zugang zu dem Programm, das Kommunen bei der Anpassung an wirtschaftliche und demografische Entwicklungen unterstützt. In der auf zehn Jahre angelegten Förderperiode zwischen 2026 und 2035 sollen im Bereich zwischen Bahnhof, Schlossgarten, Peterstor und Dalbergstraße/Petersberger Straße zahlreiche städtebauliche Maßnahmen vorbereitet und umgesetzt werden.
Die Stadtverordnetenversammlung hatte am 26. Mai 2025 beschlossen, sich mit dem Gebiet „Bahnhofsquartier“ um eine Aufnahme in das Programm zu bewerben. Mitte November kam die Zusage aus dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum. Das Ministerium nahm das Bahnhofsquartier gemeinsam mit 20 weiteren Projektgebieten in hessischen Kommunen neu in die Förderkulisse auf. Das beantragte Areal umfasst den nordöstlichen Teil des Schlossgartens, das gründerzeitliche Bahnhofsviertel sowie angrenzende Zuwegungen. Die endgültigen Grenzen des Fördergebiets werden jedoch erst durch ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) festgelegt, das zu Beginn des Förderzeitraums erarbeitet werden muss.
Das ISEK dient als verbindliche Grundlage für die Entwicklung des Quartiers. Im Rahmen der Konzepterstellung ist – wie bei vergleichbaren Programmen üblich – eine umfassende Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vorgesehen. Aus der Analyse des Gebiets werden konkrete Maßnahmen abgeleitet. Dazu könnten etwa die Umgestaltung des Spielplatzbereichs im Schlossgarten, Veränderungen im Bahnhofsumfeld oder die Entsiegelung von Innenhöfen zählen. Da Bund, Land und Kommune die Kosten zu gleichen Teilen tragen und jährlich neue Mittel beantragt werden können, lässt sich zu Beginn keine verlässliche Aussage über die Gesamthöhe der Förderung treffen.
Welche Wirkung das Programm entfalten kann, zeigen die bisherigen Fuldaer Fördergebiete. Dort wurden unter anderem der Badegarten, der Wirgarten mit Torhaus und Wirtschaftsgebäude, das Umfeld des Umweltzentrums, ein neuer Skate- und Bewegungspark sowie der Uferweg realisiert oder weiterentwickelt. Allein 2024 erhielt die Stadt Fulda für die beiden bestehenden WNE-Gebiete Förderbescheide in Höhe von 2,6 Millionen Euro.
Hintergrund: Das Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ soll Städte und Gemeinden bei der Bewältigung wirtschaftlicher und demografischer Veränderungen unterstützen, insbesondere in Gebieten mit städtebaulichen Funktionsverlusten. Es umfasst Maßnahmen zur baulichen Sanierung, Aufwertung sowie Anpassung an neue Bedarfe. Einen Schwerpunkt bilden zudem Projekte zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung, etwa durch die Stärkung grüner und blauer Infrastrukturen. Ziel ist es, Kommunen nachhaltig wirtschaftlich, sozial und strukturell zu stärken und lebenswerte Quartiere zu schaffen. +++

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