Kurz vor Beginn der Weltsynode im Vatikan hat Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, die Forderung nach einer deutlichen Stärkung der Rolle von Frauen in der katholischen Kirche bekräftigt.
„Der Grundsatz der gleichen Würde von Frauen und Männern spiegelt sich in der katholischen Weltkirche nicht ansatzweise in den Beteiligungsmöglichkeiten wider“, kritisierte Bätzing am Donnerstag zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz in Fulda. Er betonte, dass eine „massive Stärkung“ der Stellung von Frauen notwendig sei, um die Kirche zukunftsfähig zu gestalten.
Die vom Papst angestoßene Synode soll Reformpotenziale in der Kirche aufdecken. Bätzing sieht hierin eine Chance, konkrete Schritte zur stärkeren Einbindung von Frauen zu gehen. Er betonte, dass die Partizipation von Frauen in allen Bereichen der Kirche, einschließlich Entscheidungsgremien und Leitungspositionen, erhöht werden müsse.
Die Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz, die vom 23. bis 26. September in Fulda stattfand, befasste sich neben der bevorstehenden Synode mit einer Vielzahl weiterer Themen. Dazu zählten unter anderem die Situation im Nahen Osten angesichts des Konflikts zwischen Israel und der Hamas, Fragen zur Polizeiseelsorge, das Heilige Jahr 2025 sowie die Zukunft der katholischen Theologie in Deutschland.
Bätzings Appell für eine stärkere Rolle von Frauen in der Kirche reiht sich ein in eine Reihe von Forderungen nach Reformen, die in den letzten Jahren innerhalb der katholischen Kirche laut geworden sind. Die Weltsynode im Vatikan wird zeigen, inwieweit diese Forderungen Gehör finden und zu konkreten Veränderungen führen. +++